Nicht jugendfreie Inhalte: Discord schraubt Blockade auf iPhones zurück

Discord nutzt ein von Apple abgesegnetes Schlupfloch, um NSFW-Inhalte weiterhin auf iPhones zu zeigen. Explizite Pornographie soll aber ausgeklammert bleiben.

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Discord

(Bild: Discord)

Lesezeit: 2 Min.

Nach erheblicher Kritik ist Discord von dem Plan abgewichen, nicht jugendfreie Inhalte auf iPhones und iPads generell – also auch für Erwachsene – zu blockieren. Nutzer:innen ab 18 Jahren, die auf als NSFW ("Not Safe for Work") eingestufte Server respektive Communities zugreifen wollen, können die Anzeige solcher Inhalte künftig manuell freischalten und zwar über die Desktop-App. In der iOS-App ist dieses Opt-in für nicht jugendfreien Content allerdings nicht möglich.

Discord nutzt mit diesem Workaround einen durch Apples Regelwerk abgesegneten Weg für Plattformen mit nutzergenerierten Inhalten, den auch andere soziale Netzwerke verwenden. Apple erlaubt damit die Anzeige "beiläufiger für Erwachsene gedachter NSFW-Inhalte" auf iOS nach dem umständlichen externen Opt-in per Web- oder Desktop-App.

Discord-Server, die speziell auf "explizite pornographische Inhalte" ausgerichtet sind, bleiben auf iPhones und iPads allerdings blockiert, auch nach dem beschriebenen Opt-in. iOS-Nutzer:innen können an diesen Servern nur im Web und per Desktop-App teilnehmen, wie der Anbieter erläutert – dies gelte nur für Erwachsene. Auch ein Zugriff per Android-App müsste weiterhin möglich sein, dort ist keine entsprechende Porno-Blockade angekündigt.

Die verschärften Jugendschutzmaßnahmen seien eingeführt worden, um Apples Richtlinien zu entsprechen, hieß es bei Discord zuvor. Die Altersfreigabe der iOS-App wurde bereits von "ab 12 Jahren" auf "ab 17" erhöht – die höchstmögliche Altersfreigabe im App Store. Es wird aber auch spekuliert, dass Discord die Verbreitung pornographischer Inhalte besser in den Griff bekommen will, um einen möglichen Käufer nicht abzuschrecken, Microsoft ist Berichten zufolge an einer milliardenschweren Übernahme interessiert.

Server, die sich um nicht jugendfreie Themen und Inhalte drehen, müssen in Discord weiterhin als "NSFW" ("Not Safe For Work") markiert werden, wie die Chat-Plattform zuvor bereits angekündigte, an dieser neuen Richtlinie ändert sich nichts. Nimmt der jeweilige Betreiber die Markierung nicht selbst vor, macht dies Discord eigenhändig. Server-Betreiber können künftig aber Einspruch gegen eine solche Entscheidung einlegen.

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