Studie: Gute Chancen fürs Bezahlen mit dem Handy

Der Siegeszug des Handys und günstige Prognosen für den M-Commerce lassen auch für den per Handy abgewickelten Zahlungsverkehr "gutes Wetter" erwarten.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Dusan Zivadinovic

Noch ist offen, wie sich Standards für den mobilen Geldverkehr, das Mobile-Payment, entwickeln werden, doch der Siegeszug des Handys und günstige Prognosen für den M-Commerce zögen auch für den per Handy abgewickelten Zahlungsverkehr eine positive Entwicklung nach sich. Das geht aus einer Studie der Unternehmensberatung Frost & Sullivan hervor. Demnach wird der Europamarkt im Jahr 2006 ein Transfer-Volumen von 25 Milliarden US-Dollar erreichen.

Die Prognose berücksichtigt Zahlungsvorgänge per Handy an Automaten und Parkuhren, an Kassen mit Personal (Geschäfte, Restaurants, Taxen), beim M-Commerce (WAP-Sites), bei Online-Einkäufen am PC und bei privaten Zahlungen zwischen Einzelpersonen. Im Jahr 2006 soll der Großteil des Umsatzes der Studie zufolge mit 39 Prozent auf den M-Commerce und mit 34 Prozent auf private Zahlungen entfallen. Unter privaten Zahlungen, auch Peer-to-Peer-Payment genannt, versteht man Überweisungen zwischen M-Payment-Konten von Privatpersonen. Die Analysten von Frost & Sullivan erwarten zum Beispiel, dass Freunde oder Gruppen in Restaurants und Bars die Zeche über eine Rechnung begleichen und anschließend die Beträge per Handy untereinander ausgleichen. Derartige Überweisungen sollen kostengünstiger sein als die über das herkömmliche Konto und die Zahlungen könnten zu jeder Zeit und an jedem Ort durchgeführt werden. Die Vordenker verlieren aber anscheinend aus dem Auge, dass man Scheine und Münzen einfach so dem Tischnachbarn zuschieben kann, ohne überhaupt das Handy einzuschalten, geschweige denn die aufwendige Mobilfunk- und Bankinfrastruktur zu bemühen, die sich ja über Gebühren finanzieren muss. Frost & Sullivan erwartet Transaktionsgebühren zwischen 1,5 und 4 Prozent.

Im weiteren nennt die Firma einige Vorteile des Mobile Payment für Anbieter, Finanzdienstleister, Gerätehersteller und Netzbetreiber. So würden beispielsweise Betreiber von Automaten oder Parkuhren den aufwendigen Umgang mit Bargeld und die durch Vandalismus verursachten Kosten einsparen. Einzelhändler könnten Kostenvorteile durch niedrigere Registrierungs- und Transaktionsgebühren als bei Kreditkartenterminals erwarten. Wo M-Payment als zusätzliche Zahlungsoption eingeführt wird, sagen die Unternehmensberater außerdem Umsatzsteigerungen von bis zu 20 Prozent voraus. Auch schneide das M-Payment in puncto Sicherheit günstiger ab als Kreditkarten, denn für die Transaktion sind sowohl das Handy als auch eine PIN erforderlich, während bei der Kreditkarte eine unter Umständen leicht zu fälschende Unterschrift genügt. (dz)