Corona-Warn-App 2.0 unterstützt Check-In-Funktion für Eventregistrierung

Die Corona-Warn-App liegt in Version 2.0 vor und kann nun auch wie die Luca-App zur Eventregistrierung verwendet werden.

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(Bild: heise online / olb)

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Die Corona-Warn-App ist in Version 2.0 erschienen und enthält nun eine Check-In-Funktion zur Eventregistrierung beispielsweise bei privaten Treffen, beim Einkaufen im Einzelhandel und bei anderen Veranstaltungen. Wie das Corona-Warn-App Open Source Project am Mittwoch mitteilte, soll die App allen Benutzern innerhalb der nächsten 48 Stunden für Smartphones mit Android und iOS zur Verfügung stehen.

Veranstalter und Einzelhändler können mit der Corona-Warn-App einen QR-Code erstellen, der Daten zu Ort, Datum, Art der Veranstaltung sowie eventuell Beginn und Ende der Veranstaltung umfasst. Dabei gibt es zwei Event-Typen: "Ad-hoc-Event" wie beispielsweise private Treffen und Veranstaltungen mit fest umrissenen Zeiträumen sowie "ständige Lokation". Bei letzterer ist kein genauer Zeitraum definiert, der QR-Code wird an solchen Orten dauerhaft zur Verfügung gestellt, beispielsweise in Friseur-Salons sowie in Restaurants.

Nutzer der Corona-Warn-App 2.0 können den QR-Code dann bei einem Besuch einer Veranstaltung oder eines Einzelhändlers einchecken. Dazu wird der QR-Code einfach eingescannt. Die Speicherung der Check-In-Daten erfolgt lokal auf dem Smartphone. Nach zwei Wochen (16 Tage) soll er automatisch gelöscht sein, heißt es in der Mitteilung des Projektteams.

Menschen, die ein positives COVID-19-Testergebnis haben, und es teilen wollen, können nun auch die Check-In-Informationen weitergeben. Dies erfolge "gemeinsam mit den Diagnoseschlüsseln". Vom Server werden dann die anderen anwesenden Besucher oder Kunden über die bereits bekannten Warn-Kacheln in der App informiert. Damit sollen Infektionsketten frühzeitig erkannt und so schnell wie möglich unterbrochen werden.

Welche Kachel die App-Anwender erhalten, hängt davon ab, wie lange sich eine infizierte Person zusammen mit anderen aufgehalten hat. Dazu nutzt die App offenbar die originären Funktionen der Corona-Warn-App. Bei einer Dauer von bis zu 10 Minuten wird eine grüne Kachel für geringes Risiko ausgegeben, darüber hinaus eine rote Kachel für erhöhtes Risiko. Der Abstand spielt dabei keine Rolle, da sich in Innenräumen Aerosole auch weiter ausbreiten und zu Infektionen führen können.

Die Event-Warnungen werden ebenfalls wie die herkömmlichen Warnungen im Kontakt-Tagebuch festgehalten und dort dann als eventbasierte Warnung geführt. Die Übernahme in das Kontakt-Tagebuch kann automatisch erfolgen. Hier können Anwender dann auch über die Schaltfläche "Jetzt auschecken" beim Verlassen eines Einkaufs- oder Veranstaltungsortes einen Check-Out manuell vornehmen. Eventuell haben Veranstalter aber schon eine automatische Check-Out-Zeit festgelegt. Stimmt sie nicht mit dem tatsächlichen Verlassen eines Events überein, kann die Zeit vom Nutzer nachträglich angepasst werden.

Ob QR-Codes der Luca-App und umgekehrt ausgelesen werden können, dazu machte das Projektteam der Corona-Warn-App zunächst keine Angaben. Nach Informationen aus dem Vorfeld soll das Auslesen von QR-Codes der Luca-App aber möglich sein. Eine Anfrage von heise online an das Projektteam ist noch unbeantwortet.

Die Corona-Warn-App steht bereits für die Betriebssysteme Android und iOS zur Verfügung und wird über die Update-Funktion ausgerollt. Zumindest unter iOS kann ein Update auch manuell angestoßen werden. Dazu sucht man im App Store die Corona-Warn-App und drückt auf "Aktualisieren". Für alle anderen Anwender sollen das App-Update innerhalb von 48 Stunden nach dem Erscheinen zur Verfügung stehen.

(olb)