Der Computer hilft im Kampf mit Ikea-Möbeln

Stavros Antifakos und seine Kollegen von der ETH Zürich entwickeln ein System, das überforderten Kunden beim Zusammenbau von Selbstbau-Möbeln helfen soll.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Stavros Antifakos und seine Kollegen von der ETH Zürich entwickeln ein System, das überforderten Kunden beim Umgang von Selbstbau-Möbeln helfen soll. Der Zusammenbau einer Ikea-Garderobe ist allerdings nur ein exemplarischer Testfall: Die Wissenschaftler wollen die linearen -- und meist ungelesenen -- Gebrauchsanweisungen, die heutzutage üblich sind, durch "proaktive", nichtlineare Instruktionen ersetzen. Antifakos und seine Kollegen präsentieren ihre Arbeit "Proactive Instructions for Furniture Assembly" Mitte September auf der Fachtagung Ubicomp 2002.

Die proaktiven Instruktionen sollen sich dabei auf mehreren Ebenen nutzen lassen: Als klassischer linearer Ablauf in Form einer "Guided Tour", als Fehlervermeidungssystem, das den Benutzer warnt, falls er falsche Teile zusammenbauen will, und als Abfragesystem, das dem Benutzer hilft, wenn er an einer bestimmten Stelle "hängt".

Damit das System registriert, welche Teile der Benutzer gerade zusammenbauen will, haben die Forscher die Bauteile ihrer Möbel mit Sensoren versehen. Ein Computer extrahiert aus der Analyse dieser Signale mit Hilfe von Markov-Modellen, was der Benutzer gerade tut. Den umgekehrten Weg -- die Ausgabe von Computerinformationen -- haben die Wissenschaftler noch nicht realisiert. Möglich wären aber akustische Signale oder Leuchtdioden, die die Farbe ändern oder im Fehlerfall anfangen, hektisch zu blinken. (wst)