Bundesnetzagentur: "Leichte Verbesserungen" bei versprochenen Bandbreiten​

Immerhin jede vierte Messung erreichte die versprochene Maximalbandbreite. Der Rest muss sich mit weniger begnügen, ist aber trotzdem einigermaßen zufrieden.

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(Bild: alexskopje/Shutterstock.com)

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Wer einen Vertrag über einen Internetzugang bei einem beliebigen Anbieter abschließt, kennt das "bis zu" der Bandbreitenangaben. Noch immer erreichen nur ein Viertel der Nutzer, die ihren Anschluss mit einem Tool der Bundesnetzagentur messen, die volle Geschwindigkeit. Doch es wird besser – zumindest ein bisschen: "Gegenüber den Vorjahren ist die Entwicklung positiv", sagte Chefregulierer Jochen Homann, der am Donnerstag den Jahresbericht der Bandbreitenmessung vorgestellt hat.

Der Bericht umfasst die Ergebnisse von 949.414 Messungen im Festnetz und 448.058 im Mobilfunknetz, die zwischen dem 1. Oktober 2019 und dem 30. September 2020 mit der App der Bundesnetzagentur vorgenommen wurden. Coronabedingt gab es im Vergleich zur Vorperiode 2018/19 mehr stationäre Messungen und weniger in Mobilfunknetzen.

Im Festnetz erhielten demnach über alle Bandbreiteklassen und Anbieter hinweg knapp 74 Prozent (2018/19: knapp 71 Prozent) der Nutzerinnen und Nutzer mindestens die Hälfte der vertraglich vereinbarten maximalen Datenübertragungsrate. Voll erreicht oder überschritten wurde diese nur bei 24 Prozent (2018/19: 16,4 Prozent).

Die Messungen spiegeln überdies den Trend zu schnelleren Anschlüssen wieder. Zumindest bei den Kabelnetzbetreibern wählen die Kunden zunehmend Zugänge mit mindestens 200 Mbit/s. In dieser Bandbreiteklasse zwischen 200 und 500 Mbit/s hat die Bundesnetzagentur auch leichte Verbesserungen gegenüber dem Vorjahr gemessen.

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"Zwar erreichen Kunden nach wie vor oft nicht die Geschwindigkeit, die vertraglich in Aussicht gestellt wurde, aber es lassen sich insbesondere bei stationären Breitbandanschlüssen leichte Verbesserungen feststellen", sagte Homann. "Das ist erfreulich, weil die Corona-Pandemie auch den Telekommunikationssektor vor immense Herausforderungen stellt.

Beim Mobilfunk liegt das Niveau weiterhin deutlich unter dem des Festnetzes: Über alle Bandbreiten und Anbieter hinweg erreichten im Download nur 17,4 Prozent der Messergebnisse (2018/2019: 14,9 Prozent) mindestens die Hälfte der vertraglich vereinbarten maximalen Rate, nur bei 2,1 Prozent wurde sie voll erreicht oder überschritten (2018/2019: 1,5 Prozent).

Wie auch beim Festnetz bewerten rund drei Viertel der Kunden ihre Anbieter mit mindestens der Note 3. Dass die Mobilfunkanbieter trotz der nominell schlechteren Leistung vergleichbar bewertet werden, deutet die Bundesnetzagentur in ihrem Bericht mit anderen Prioritäten: Nutzer würden "bei mobilen Breitbandanschlüssen eher die Mobilität und die zur Verfügung stehende Performance bewerten als das Erreichen der in Aussicht gestellten Datenübertragungsrate".

Die den Berichten zugrundeliegenden Daten generiert die Bundesnetzagentur über die Testseite Breitbandmessung.de, auf der jede und jeder den eigenen Anschluss messen kann. Dabei wird geprüft, ob der Internetanbieter die vertraglich zugesicherte Bandbreite liefert.

Darüber stellt die Bundesnetzagentur für die Messung eine Desktop-App (Windows, macOS, Linux) zur Verfügung. Seit Anfang Februar kann die auch für Einzelmessungen und für Gigabit-Anschlüsse genutzt werden.

(vbr)