Digitales Jugendmagazin der Bundesregierung

"Schekker" will Jugendliche allmonatlich ĂĽber das informieren, was sie am meisten interessiert.

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"Richtig!" oder "voll daneben" heißen die Anklickalternativen auf die Frage "Sollen Mädchen so was wie Zivildienst machen?". So lautet die aktuelle Umfrage im neuen monatlichen digitalen Jugendmagazin der Bundesregierung namens Schekker.de. Den seltsamen Namen erklärt Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye so: "Nun ja, Schekker ist schließlich ein Magazin der Deutschen Bundesregierung, und da schien es uns passend, 'Checker' einzudeutschen."

NatĂĽrlich muss eine Website fĂĽr Jugendliche bewegt und bunt daher kommen. Anscheinend glauben die Macher, die ganz coolen unter den "Schekkern" haben ohnehin immer eine Sonnenbrille auf, so dass ihnen das bombastische Flash-Intro nichts anhaben kann. Und wer nicht cool ist, der fĂĽhlt sich vielleicht vom niedlichen virtuellen Bundesadler Findulin angesprochen, der durch die Website surft.

Die erste Ausgabe des digitalen Jugendmagazins hat aber in seiner nicht gerade geschmacksneutralen Form auch Inhalte zu bieten. So beschäftigt sie sich mit dem Lebensweg der Jugendlichen nach dem Schulabschluss, portraitiert die polnische Hauptstadt Warschau, bringt Reportagen über Auslandsaufenthalte und einen Ticker mit kurzen Nachrichten. Für Kurzweil sorgt das Spiel "Kanzlerquiz", bei dem die Teilnehmer ihre Tauglichkeit zum bundesdeutschen Regierungschef prüfen können. Wer eine Frage wie "Was bedeutet Kombilohn?" richtig beantwortet, bekommt das Bild eines lachenden Schröder zu sehen und von ihm zu hören: "Respekt, Respekt, und das trotz Pisa!" Jugendliche sollen anscheinend Ausrufezeichen gerne mögen, die einem auf der Website allerorten entgegenspringen.

Der Erscheinungstermin des digitalen Magazins scheint gut gewählt, denn in knapp drei Wochen ist Bundestagswahl. Da dürfte es der Bundesregierung gelegen kommen, wenn sich noch rechtzeitig Erstwähler mobilisieren lassen. Uwe-Karsten Heye wehrt aber gleich in einem Pop-up-Fenster ab: "Natürlich wollen wir informieren, was die Regierung alles auf den Weg gebracht hat. Aber erstens kommunizieren wir nur Themen, die Jugendliche wirklich interessieren (...) Und zweitens machen wir natürlich keine platte Regierungs-PR. Das würden Jugendliche auch ganz schnell durchschauen. Bei uns darf's auch kritisch zugehen." (anw)