Schweiz: Abbau von 600 Stellen nach Fusion von UPC und Sunrise

Sunrise UPC, der zweitgrößte Telecomkonzern der Schweiz wird bis 2021 rund 600 Stellen einsparen. Die meisten Betroffenen werden entlassen.

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(Bild: Sunrise)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Tom Sperlich

Der erst kürzlich durch eine Fusion entstandene schweizerische Kabelnetzbetreiber Sunrise UPC will 600 Stellen abbauen. Bereits im Januar hatte der Konzern, der durch die Zusammenlegung der Kabelnetzbetreiberin UPC und der Telco Sunrise entstanden ist, einen großen Stellenabbau angekündigt. Betroffen davon seien "deutlich weniger als 30 Prozent" der heutigen Mitarbeitenden, hieß es damals. Nach der Konkretisierung ist nun klar, dass der Umfang nicht ganz so groß wird, wie befürchtet werden konnte.

Seit der Bekanntgabe des Stellenabbaus nahmen beide Mitarbeitervertretungen und die Gewerkschaft Syndicom eine genaue Evaluation vor und das gesetzlich vorgeschriebene Konsultationsverfahren wurde nun ordnungsgemäß abgeschlossen, teilten die Beteiligten am Montag mit. Weiter hieß es, dass im Zuge der Integration der beiden Unternehmen insgesamt rund 450 Entlassungen erwartet werden, was 13,5 Prozent der Gesamtstellenzahl von 3350 Vollzeitstellen entspricht. Im laufenden Jahr soll es zu rund 300 Entlassungen kommen und im Jahr 2022 erwartet das Unternehmen weitere 150. Zusätzlich sollen bis Ende 2022 rund 150 Stellen über die Fluktuation abgebaut werden. Insgesamt fallen also infolge der Fusion rund 600 Stellen weg.

Wie die beiden Mitarbeitervertretungen und die Gewerkschaft Syndicom verlautbarten, soll ein "fairer Sozialplan", die betroffenen Mitarbeitenden nicht nur finanziell unterstützen. Unter anderem stehe aber auch ein Fonds im Umfang von 2,5 Millionen Franken (rund 2,26 Millionen Euro) für individuelle Überbrückungsmaßnahmen etwa für Härtefälle zur Verfügung.

Es habe sich erst im Laufe des Konsultationsverfahrens ergeben, dass der Stellenabbau kleiner als erwartet ausgefallen sei, sagte ein Mediensprecher der Nachrichtenagentur AWP. Man veröffentliche aber keine Einzelheiten zum Evaluationsverfahren.

Der UPC-Besitzer Liberty Global hatte die Übernahme von Sunrise im November 2020 abgeschlossen. Der dadurch entstehende Telecom-Konzern wurde damals mit einem Unternehmenswert von 6,8 Milliarden Franken (rund 6,15 Milliarden Euro) bewertet.

(mho)