Lawinenrisiko-Algorithmus: Das steckt hinter der Web-App Skitourenguru

Mit einem ausgeklügelten Modell berechnet ein Schweizer Software-Entwickler das Lawinenrisiko für Skitouren in den Alpen, tagesaktuell und geländespezifisch.

Artikel verschenken
In Pocket speichern vorlesen Druckansicht

(Bild: Guillaume Blanc)

Lesezeit: 13 Min.
Inhaltsverzeichnis

Skitouren – das bedeutet Freiheit, Abenteuer und Abfahrtsgenuss in unverspurten Hängen. Aber auch: Lawinengefahr und Restrisiko. Damit aus großem Spaß kein Himmelfahrtskommando wird, ist vorher akribisches Karten-, Wetter- und Lawinenlageberichtsstudium angesagt. 2021 muss man die Kunst der Risikominimierung allerdings nicht mehr unbedingt händisch betreiben.

Besser und schneller gehts mit digitalen Planungstools, die Informationen aus allen möglichen Quellen gekonnt miteinander verknüpfen und visualisieren, besonders eindrucksvoll umgesetzt in der kostenlosen Web-App Skitourenguru.ch: Sie trägt die wichtigsten Daten zusammen, die man zur Tourenplanung braucht, und berechnet anhand von Geländecharakteristik sowie dem Lawinenlagebericht tagesaktuelle Risikoprofile für jede bereits erfasste Skiroute – mittlerweile 1400 in der Schweiz und 1000 in den Ostalpen. Das funktioniert so gut und ist so lehrreich, dass sogar sonst eher kritische Lawinen- und Sicherheitsforscher das Tool empfehlen und fördern. Die Entwicklung wird unter anderem von der Beratungsstelle für Unfallverhütung, Stiftungen von Outdoor-Ausrüstern, Alpenvereinen sowie aus Spenden finanziert. Eine Smartphone-Version gibt es nicht, aber eine Smartphone-optimierte Oberfläche.

Interessante Apps:

Hinter dem datengetriebenen Planer steckt der Schweizer Skitouren-Enthusiast und Software-Entwickler Günter Schmudlach – der offensichtlich auch die Gabe besitzt, Experten unterschiedlichster Bereiche für sein Projekt zu begeistern. Seit einigen Jahren widmet er sich hauptberuflich der Entwicklung des Skitourenguru. Wir erklären die Technik und Funktionsweise des extrem automatisierten Tourenplaners.