US-Sanktionen: Huawei erneut mit deutlichem Umsatzrückgang ​

Im ersten Quartal lief das Carrier-Geschäft des chinesischen Konzerns zwar gut, doch machen sich Probleme bei Smartphones und der Verkauf von Honor bemerkbar.

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Huawei

(Bild: dpa, Mark Schiefelbein/AP/dpa)

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Die Folgen der US-Sanktionen schlagen weiter auf das Geschäft des chinesischen Huawei-Konzerns durch. Der Netzwerk-Ausrüster und Smartphone-Anbieter verbuchte zum zweiten Mal in Folge einen Umsatzrückgang. Im ersten Quartal sanken die Erlöse um 16,5 Prozent auf gut 152 Milliarden Yuan (19,4 Milliarden Euro) nach einem Minus von 11,2 Prozent im Schlussquartal 2020. Huawei weist darauf hin, dass es sich dabei nicht um testierte Zahlen handele.

Das Netzwerk- und Infrastrukturgeschäft, das im vergangenen Jahr rund ein Drittel des Konzernergebnisses ausmachte, verzeichne "ein stetiges Wachstum", teilte das Unternehmen weiter mit. Das bisher starke Geschäft mit Elektronik für den Verbrauchermarkt geht hingegen weiter zurück. Hierbei spielen die von US-Sanktionen verursachten Probleme bei der Smartphone-Produktion eine wesentliche Rolle. Darüber hinaus fehlt nach dem Verkauf der Tochtermarke Honor ein wesentlicher Umsatzanteil.

Weitere Angaben zur Ertragssituation macht das Unternehmen nicht, das Ergebnis liege "im Rahmen der Erwartungen". Huawei teilte lediglich mit, die Nettogewinnmarge sei um 3,8 Prozentpunkte auf 11,1 Prozent gestiegen. Dazu hätten unter anderem Einnahmen auf Patentlizenzen in Höhe von 600 Millionen Dollar beigetragen. "2021 wird ein weiteres herausforderndes Jahr für uns, aber es ist auch das Jahr, in dem unsere zukünftige Entwicklungsstrategie Gestalt annimmt", sagte Eric Xu, Huaweis derzeitiger Vorstandsvorsitzender.

Huawei hatte durch Sanktionen der US-Regierung von Präsident Donald Trump den Zugang zu amerikanischen Technologien verloren – und kann deshalb unter anderem keine neuen Smartphones mit Google-Diensten verkaufen. Auch die Produktion von technischen Bauteilen wie Prozessoren ist von den US-Maßnahmen betroffen. Dadurch brachen die Verkäufe von Huawei-Smartphones im Westen ein. Das Unternehmen setzt weiter auf seine starke Position bei Netzwerktechnik für 5G und weitet seine Aktivitäten auf neue Geschäftsbereiche aus.

Huawei hat die von US-Seite erhobenen Vorwürfe, das Unternehmen stelle ein Sicherheitsrisiko dar, stets zurückgewiesen. Der neue US-Präsident Joe Biden leitete eine Überprüfung von Trumps China-Politik ein. Bisher hat die neue US-Administration aber noch keine Anstalten unternommen, die Sanktionen zurückzunehmen. Der chinesische Hersteller Xiaomi konnte zuletzt allerdings einen Etappensieg verbuchen und die Aufhebung einiger Beschränkungen gerichtlich durchsetzen. (Mit Material der dpa) /

(vbr)