Moderna will Produktion von Corona-Impfdosen massiv steigern

In Europa will der US-Pharmakonzern seine Produktion verdoppeln, in den USA um 50 Prozent steigern. 2022 sollen es drei Milliarden Impfdosen werden.

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(Bild: Moderna)

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Der US-Pharmakonzern Moderna erhöht seine Produktion von Corona-Impfstoff und will allein in diesem Jahr bis zu eine Milliarde Dosen ausliefern. Im kommenden Jahr sollen es bis zu drei Milliarden Impfdosen sein, teilte Moderna mit. Moderna gehe davon aus, dass sowohl für Auffrischungen von bereits Geimpften als auch für die Impfung von Kindern und Jugendlichen auch in den nächsten Jahren große Mengen Corona-Impfstoff benötigt werden. Der mRNA-Impfstoff könne auch an Varianten schnell angepasst werden.

Dabei verwies das Unternehmen auf Studienergebnisse, wonach der Impfstoff im Kühlschrank bei 2 bis 8 Grad länger haltbar sei als bisher angenommen, nämlich drei Monate statt einem. Das würde die Handhabe der ansonsten bei minus 20 Grad gelagerten Vakzine erleichtern. Moderna betont auch, dass sein Impfstoff vor Ort nicht verdünnt werden müsse. Das Unternehmen arbeite an einem Impfstoff der nächsten Generation namens mRNA-1283, das eine längere Lebensdauer als sein Vorgänger haben soll.

Modernas Präparat mRNA-1273 ist einer von vier Coronavirus-Impfstoffen mit einer Zulassung in der Europäischen Union. Er nutzt ähnlich wie das Mittel von Biontech/Pfizer die neuartige mRNA-Technik und gilt als sehr zuverlässig und sicher. Die EU hat von Moderna in zwei Rahmenverträgen bis zu 460 Millionen Dosen bestellt, darunter eine Option auf 150 Millionen Dosen, die erst 2022 geliefert würden.

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Moderna will laut eigenen Angaben die Produktionskapazitäten unter anderem von Lonza in der Schweiz und Rovi in Spanien stark ausbauen. An beiden Standorten soll jeweils doppelt so viel Wirkstoff hergestellt werden wie bisher. In den USA will Moderna die Produktionskapazität um 50 Prozent erhöhen. Für die nötigen Investitionen will Moderna seine Barbestände nutzen.

Moderna hat seinen Impfstoff zusammen mit dem US-amerikanischen National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) entwickelt. Die erste klinische Charge wurde am 7. Februar 2020 fertiggestellt. Der erste Teilnehmer an der Phase-1-Studie des Impfstoffs wurde am 16. März 2020 geimpft. Im Dezember 2020 genehmigte die US-Arzneimittelaufsicht die Notfallanwendung des Impfstoffs an Erwachsenen. Moderna hat inzwischen außer in der EU und den USA auch eine Genehmigung von Gesundheitsbehörden in Kanada, Israel, Großbritannien, der Schweiz, Singapur, Katar und Taiwan erhalten.

(anw)