Facebook springt auf den Rust-Zug

Die im Februar gegründete Rust Foundation bekommt mit Facebook ein neues Mitglied, das inzwischen ein eigenes Rust-Team im Unternehmen hat.

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Von
  • Rainald Menge-Sonnentag

Facebook ist der im Februar gegründeten Rust Foundation beigetreten. Das Unternehmen ist nun ein Platin-Mitglied und besetzt einen Posten im Vorstand der Stiftung. Ein Blogbeitrag legt zudem die weiteren Pläne rund um die Programmiersprache offen.

Im Februar hatte Mozilla als Erfinder der Programmiersprache die Rust Foundation zusammen mit Amazon Web Services, Google, Huawei und Microsoft als Platinmitgliedern sowie vier weiteren Firmen mit Silberstatus gegründet. Die ersten Pläne für die Stiftung existierten bereits seit August 2020 als Folge der Kürzungsmaßnahmen und Entlassungen bei Mozilla: Eine unabhängige Stiftung sollte entstehen und Rust eine sichere Zukunft garantieren.

Laut einem Beitrag in Facebooks Engineering-Blog nutzt das Unternehmen Rust seit 2016, und zählte 2019 etwa 100 Entwickler für die Programmiersprache. Ende 2020 gründete Facebook ein dediziertes Rust-Team innerhalb der Programmiersprachenorganisation, das sich auf vier Bereiche konzentriert: Die Unterstützung der internen Entwicklung aus Sprach- und Toolchain-Sicht, der Beteiligung an der breiten Rust-Community unter anderem durch Code-Reviews und dem Verbessern des sicheren Zusammenspiels von Rust und C++.

Als letzten Punkt nennt der Beitrag schließlich die Mitarbeit in der Rust Foundation. Facebook ist bereits in einige Projekte mit der Programmiersprache involviert und hat unter anderem vor Kurzem angekündigt, sich künftig um die Rust-Implementierung der Konfigurationssprache Starlark zu kümmern.

Rust findet wachsenden Zulauf aus unterschiedlichen Bereichen. Die Hauptmotivation für den Einsatz von Rust ist die erhöhte Sicherheit bei Speicherzugriffen. Rust setzt von Haus aus auf Memory Safety und vermeidet im Gegensatz zu C oder C++ typische Fehler, die zu Sicherheitslücken führen können.

Die Linux-Community diskutiert seit geraumer Zeit über den Einsatz von Rust und hat im Juli 2020 die Pläne konkretisiert. Microsoft experimentiert ebenfalls an einigen Stellen mit der Programmiersprache und hat im Mai 2020 eine Preview von Rust/WinRT vorgestellt. Anfang April hat Google das Android Open Source Project (AOSP) für Rust geöffnet. Damit soll die Programmiersprache für die Weiterentwicklung des Betriebssystems zum Einsatz kommen.

Weitere Details rund um Facebooks Beitritt zur Rust Foundation finden sich im Facebook-Developer-Blog.

"Jetzt Rust lernen" ist Titelthema in der aktuellen iX 5/2021. In seiem Artikel Was Rust hat, das andere nicht haben erklärt Heise-CTO Georg Nold, was an Rust besondes ist.

(rme)