Mars-Hubschrauber Ingenuity: Vierter Start verweigert, Wiederholung am Freitag

Die Verantwortlichen auf der Erde wussten, dass Ingenuity nicht jedes Mal problemlos starten würde. Am Donnerstag ist das eingetreten, es sei aber kein Problem.

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Bei seinem dritten Flug hat Ingenuity auch Perseverance fotografiert.

(Bild: NASA/JPL-Caltech)

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Der kleine NASA-Hubschrauber Ingenuity hat am Donnerstag nicht wie geplant für seinen vierten Flug über den Mars abgehoben. Erste zur Erde übertragene Daten deuten darauf hin, dass der Helikopter nicht in den Flugmodus gewechselt sei, hat die US-Weltraumagentur mitgeteilt. Das Gerät sei aber sicher und in gutem Zustand. Als Ursache des verweigerten Starts haben die Verantwortlichen jenes Softwareproblem ausgemacht, das vor dem ersten Flug für eine Verzögerung gesorgt hatte. Damals sei deutlich geworden, dass Ingenuity ungefähr bei 15 Prozent aller Startversuche nicht abheben würde. Auch deswegen soll der nächste bereits am heutigen Freitag folgen.

Perseverance aus der Sicht von Ingenuity.

(Bild: NASA/JPL-Caltech)

Bei seinem insgesamt vierten Flug auf dem Mars soll Ingenuity noch einmal deutlich zulegen, hatte die NASA vorher versichert. Denn mit den erfolgreichen ersten drei Starts und Landungen habe der kleine Hubschrauber alle Ziele erreicht, es gebe nun genug Daten, um eventuelle Nachfolger zu entwickeln. Deswegen soll Ingenuity im vierten Anlauf nun wieder auf fünf Meter aufsteigen und dann über 80 Meter zur Seite fliegen. Dann soll er beginnen, in gleichem Abstand Fotos der Oberfläche zu machen, bis er sich über 130 Meter vom Startplatz entfernt hat. Dort soll er etwas schweben, Farbfotos machen und dann wieder zurückfliegen. Insgesamt soll das 117 Sekunden dauern, nach bislang maximal 80. Sollte das klappen, soll ein abschließender fünfter Flug folgen.

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Den Erfolg des Projekts Ingenuity kann die neuerliche Verzögerung nicht mehr schmälern. Der Hubschrauber sollte erst einmal nur beweisen, dass ein Fluggerät in der viel dünneren Atmosphäre des Roten Planeten überhaupt abheben und autonom fliegen kann. Für eine direkte Steuerung von der Erde aus sind die Signallaufzeiten viel zu lang. Mit der Erfüllung der Missionsziele haben die Verantwortlichen bei der NASA und dem Jet Propulsion Laboratory nun Spielraum gewonnen, um etwas mutiger zu werden. Man habe schon verschiedene Möglichkeiten für einen fünften Flug diskutiert, aber fragen sie mich erst, wenn der vierte auch geglückt ist, hatte Chefingenieur Bob Balaram vorher gesagt. Nach dem fünften Flug soll sich der Rover Perseverance, der Ingenuity zum Mars gebracht hat und als Relais dient, seiner eigentlichen Mission zuwenden und Ingenuity zurücklassen.

Siehe zur NASA-Mission Perseverance:

(mho)