Yahoo und AOL: Verizon verkauft Mediengeschäft​ an US-Investor

Der US-Netzbetreiber trennt sich von seiner Medientochter, die dann wieder Yahoo heißen soll. Neuer Eigentümer ist die US-Investmentgesellschaft Apollo.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 4 Kommentare lesen

(Bild: heise online/vbr)

Lesezeit: 2 Min.

Verizon beendet sein teures Abenteuer im Mediengeschäft. Der US-Netzbetreiber verkauft seine Tochtergesellschaft Verizon Media für insgesamt 5 Milliarden US-Dollar (4,15 Milliarden Euro) an den US-Investor Apollo Global Management. Damit wechseln die Internet-Dinosaurier AOL und Yahoo erneut den Besitzer. Neben den bekannten Online-Magazinen TechCrunch und Engadget gehört auch eine Online-Werbeplattform zum Mediengeschäft von Verizon, das sich nun wieder auf Netze konzentriert.

Apollo zahlt 4,25 Milliarden US-Dollar in bar und 750 Millionen US-Dollar in Aktien, teilte Verizon am Montag mit. Verizon gibt damit weitgehend die Ambitionen auf, bei Online-Werbung mit Schwergewichten wie Google und Facebook zu konkurrieren. Der Netzbetreiber behält allerdings einen Anteil von 10 Prozent an Verizon Media, das nach der Übernahme wieder in Yahoo umbenannt werden soll. Dem Verkauf müssen die Aufsichtsbehörden noch zustimmen.

Verizons Ausflug ins Mediengeschäft hatte 2015 mit der Übernahme von AOL samt bekannten Medienmarken wie Huffington Post, TechCrunch und Engadget begonnen. Für knapp 4,5 Milliarden US-Dollar wollte sich der damalige Verizon-CEO Lowell McAdam ein Stück des riesigen Werbekuchens sichern, mit dem die neuen Internetkonzerne reich geworden sind. Noch einmal so viel hat Verizon für Yahoo bezahlt und das Geschäft dann in seiner Medientochter gebündelt, die zunächst Oath und später Verizon Media hieß.

McAdams Nachfolger Hans Vestberg, der im August 2018 an die Spitze des Unternehmens berufen wurde, hat die Medienstrategie nicht weiterverfolgt. Das Geschäft entwickelte sich nicht wie erwartet. Schon Ende 2018 hatte Verizon rund 4,5 Milliarden US-Dollar auf Oath abschreiben müssen. Einzelne Angebot hat das Unternehmen zudem bereits verkauft: Flickr etwa, das schon 2018 von SmugMug übernommen wurde, Tumblr ging zum Schleuderpreis an Wordpress-Eigner Automattic, im November 2020 übernahm Buzzfeed die Huffington Post.

(vbr)