Werbe-Tracking sonst Bezahlen: Facebook und Instagram erbitten Opt-in auf iPhone

Um das von Apple vorgeschriebene Tracking-Opt-in einzuholen, suggeriert Facebook in einem Hinweisdialog, die Apps könnten kostenpflichtig werden.

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(Bild: Wachiwit/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Facebook und Instagram haben damit begonnen, iPhone-Nutzer:innen einen neuen Hinweisdialog zu zeigen, um die Zustimmung für Werbe-Tracking zu erhalten. Aufgrund von Apples Tracking-Transparenz-Initiative können die beiden Apps ab iOS 14.5 erst nach der Einwilligung auf die Werbe-ID des Gerätes zugreifen, um so auch Aktivitäten Anbieter-übergreifend zu erfassen.

Instagram und Facebook hoffen auf die Erlaubnis zum Werbe-Tracking.

(Bild: Facebook)

"Diese iOS-Version sieht vor, dass wir dich um Zustimmung bitten müssen, um deine Aktivität, die uns von dir besuchte Apps und Websites senden, erfassen [...] zu können", heißt es in dem Dialog, der teils auch schon in Deutschland in Facebook und Instagram erscheint. Das sorge für "bessere Werbung". Man könne durch die Einwilligung für Werbe-Tracking zudem "dazu beitragen, dass Facebook kostenlos bleibt". Und es werde Unternehmen geholfen, die auf Werbung zur Kundenfindung angewiesen seien.

Der Hinweis solle der "Aufklärung" dienen, denn Apples vom Betriebssystem erzwungener Dialog "schreckt Leute vor der Einwilligung ab", so Facebook. Das soziale Netzwerk ist einer der größten Kritiker von Apples Tracking-Transparenz und versuchte mehrfach, die Einführung zu torpedieren. Zugleich könnten Werberiesen mit riesigem Datenbestand wie Facebook letztlich aber auch von der Änderung in iOS 14.5 profitieren: Es treibe Händler womöglich dazu, Geschäfte direkt auf Facebooks Plattform durchzuführen, so Facebook-Chef Mark Zuckerberg.

App-Anbieter wird von Apple explizit erlaubt, Hinweisdialoge vor der Abfrage der Zustimmung einzublenden – davon wird weithin Gebrauch gemacht. Allerdings gibt es mehrere Regeln des iPhone-Herstellers: So ist es etwa untersagt, Nutzern Anreize für eine Tracking-Einwilligung etwa in Form von Gutscheinen zu geben oder den Systemdialog abzubilden und dort "Erlauben" zu markieren. Die Andeutung, dass Apps ohne Tracking kostenpflichtig werden könnten, scheint Apple nicht als Regelverstoß zu werten – allerdings winkt der Konzern derzeit auch Apps durch, deren Einwilligungshinweise offensichtlich gegen die Vorgaben verstoßen.

Ein Bug in iOS 14.5 scheint bei manchen Nutzern derzeit noch zu verhindern, dass der Tracking-Opt-in-Dialog vom Betriebssystem eingeblendet wird. Apple scheint mit iOS 14.6 auch an der Behebung dieses Fehlers zu arbeiten.

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(lbe)