Informatik wird an Schleswig-Holsteins Schulen Pflichtfach
In den Jahrgangsstufen 5 bis 10 soll ab dem übernächsten Schuljahr Informatik vier Stunden die Woche gelehrt werden.
In Schleswig-Holstein wird zum Schuljahr 2022/23 das Fach Informatik als verpflichtendes Schulfach in der Sekundarstufe I an den Gemeinschaftsschulen und den Gymnasien eingeführt. Mit vier Wochenstunden habe das Fach dann denselben Unterrichtsumfang wie zum Beispiel Wirtschaft/Politik, teilte das dortige Bildungsministerium mit.
Bisher konnte in Schleswig-Holstein in Gemeinschaftsschulen das Fach Angewandte Informatik in den Jahrgangsstufen 5 und 6 in einen beliebigen Fachbereich integriert sowie im Rahmen des Wahlpflichtbereichs in den Jahrgangsstufen 7 bis 10 bis zu vier Wochenstunden angeboten und belegt werden, in Gymnasien in der Sekundarstufe I dreistündig für zwei Schuljahre.
Neue Lehrkräfte
Erteilt wurde der Unterricht bisher hauptsächlich von nicht aus- oder weitergebildeten Lehrkräften. Im Dezember 2020 waren 13 Lehrkräfte an Gemeinschaftsschulen, 47 an Gymnasien und 83 an berufsbildenden Schulen mit einem zweiten Staatsexamen im Fach Informatik eingesetzt. Um nun genügend Lehrkräfte für die Informatik zu gewinnen, sollen ab dem 1. August 2021 zunächst 75 Lehrkräfte qualifiziert, insgesamt sollen bis zu 200 Lehrkräfte für das Fach gewonnen werden. Die Lehramtsausbildung in Informatik wird gegenwärtig ausschließlich an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) angeboten.
"Damit verbessert sich Schleswig-Holstein im bundesweiten Vergleich des kürzlich veröffentlichten Informatik-Monitors deutlich", merkt Dr. Peer Stechert an, Sprecher der Informatiklehrkräfte in Schleswig-Holstein. Seit 2019 war Mecklenburg-Vorpommern das einzige Bundesland, in dem verbindlicher Informatikunterrichten durchgängig in den Jahrgangsstufen 5 bis 10 stattfindet.
(anw)