Bertelsmann "empfiehlt" Fachpresse gegen CD-Kopierschutz

Der Medienproduzent BMG steht nicht zu den Konsequenzen des Kopierschutzes bei Audio-CDs.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Der Medienproduzent BMG steht nicht zu den Konsequenzen des Kopierschutzes bei Audio-CDs. Groteske Stellungnahmen erntete ein Wolfgang-Ambros-Fan, als er eine CD seines Idols wegen des Kopierschutzes zwar nicht abspielen konnte, sie aber als angeblich kopierbares Medium auch nicht umgetauscht bekam.

Der Kunde hatte die betreffende CD über Amazon.de erworben und wollte sie dort umtauschen, nachdem er beim Abspielen auf Probleme gestoßen war. Weil die Verpackung mittlerweile nicht mehr unverletzt war, verweigerte Amazon aber den Umtausch unter Hinweis auf die Hauspolitik, man nehme keine kopierbaren Medien im geöffneten Zustand zurück.

Zwar kann man auf der Amazon-Webseite zur Ambros-CD nachlesen, das Medium sei womöglich auf CD-ROM-Laufwerken nicht abspielbar, doch bekommt man den klein gedruckten Vermerk erst zu sehen, wenn man auf der Seite nach unten scrollt. Den Hinweis, dass eine kopiergeschützte CD dennoch als kopierbares Medium gilt, sucht man indessen vergeblich.

Noch grotesker fiel die Kommunikation mit dem zum zum Bertelsmann-Konzern gehörigen CD-Produzenten aus: Wie der Österreichische Rundfunk berichtet, antwortete BMG erst auf die zweite Anfrage, dann aber mit dem interessanten Tipp, "die einschlägige Fachpresse [...] zu studieren", die "unzählige Optionen anbiete". Das Angebot reiche "von den aktuellen Clone-Programmen bis zu entsprechender Software, die das Anhören möglich macht." (hps)