XBox-Onlineplattform könnte Konsolen auf Manipulationen checken
Die Lizenzvereinbarungen der Online-Spielplattform "XBox Live" sehen den Ausschluss modifizierter Konsolen und die Möglichkeit des Auslesens von Gerätedaten übers Netz vor.
In den Lizenzvereinbarungen der zur Zeit im Betastadium befindlichen Online-Spielplattform XBox Live, deren offizieller Start für den 15. November angekündigt ist, verfügt Microsoft, dass auf den Dienst "nur mit einer unmodifizierten Xbox Videospielekonsole zugegriffen werden" darf. Die einzigen erlaubten Eingriffe ins Gerät betreffen demnach "von Microsoft authentifizierte Reparaturen und Upgrades". Das Disassemblieren und Dekompilieren der Soft- und Firmware des Geräts ist ebenso untersagt wie irgendwelche eigenen Veränderungen daran – oder auch an der Hardware. Besonders pikant wird es dort, wo Microsoft im Lizenztext ankündigt, ID-Informationen aus dem Gerät auslesen zu können, um die Lizenzvereinbarung durchzusetzen. Dies erinnert an den "Schnüffel-Skandal" bei Blizzards BattleNet im vergangenen Jahr.
Die Redmonder wollen erklärtermaßen eigenständig erweiterte XBoxen draußen halten. Darüber, ob neben dem legitimen Sicherheitsinteresse zugunsten der XBox-Live-Teilnehmer weitere Motive im Spiel sind, wird im Netz bereits heftig spekuliert. Will Microsoft etwa Copyright-konformes Verhalten auf dem Umweg über den Zugang zum Onlinespiel erzwingen? Immerhin lassen sich aktuelle XBox-Erweiterungen bei Bedarf im Allgemeinen ohne Schwierigkeiten deaktivieren, sodass sie bei einem Online-Check unsichtbar beiben könnten. (psz)