Fünfter Flug auf dem Mars: Ingenuity und Perseverance nun gemeinsam unterwegs

Der NASA-Rover Perseverance hat jetzt einen Begleiter. Der Hubschrauber Ingenuity soll ihm am Freitag vorausfliegen und den kommenden Tag bei ihm bleiben.

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Hierhin soll Ingenuity am Freitag fliegen.

(Bild: NASA/JPL-Caltech)

Lesezeit: 3 Min.

Der kleine NASA-Hubschrauber Ingenuity soll am heutigen Freitag seinen ersten Flug unternehmen, nach dem er nicht zum Ausgangspunkt zurückkehren wird. Stattdessen soll er mehr als 100 Meter in jene Richtung fliegen, die auch der Rover Perseverance einschlägt und zeigen, inwieweit er dem helfen kann.

Der Hubschrauber habe sich als deutlich robuster erwiesen als erhofft, freut sich der NASA-Ingenieur Josh Ravich nun in dem Blogeintrag, in dem er den Plan vorstellt. Für Ingenuity wird es der fünfte Flug auf dem Mars sein. Der war nach der Verlängerung der Mission verschoben worden.

Ingenuity war lediglich eine Technikdemonstration und also solche aber ein durchschlagender Erfolg, wie es bei der US-Weltraumagentur hieß. Dabei sollte er erst einmal nur beweisen, dass ein Fluggerät in der viel dünneren Atmosphäre des Roten Planeten überhaupt abheben und autonom fliegen kann. Für eine direkte Steuerung von der Erde aus sind die Signallaufzeiten viel zu lang. Nach einer kleinen Verzögerung am Anfang klappte das dann ziemlich reibungslos und Ingenuity hob insgesamt vier Mal ab. Danach lief die nominelle Missionszeit ab, aber Ingenuitys Mission wurde verlängert. Während sich der Fokus der US-Weltraumagentur wieder auf den Protagonisten Perseverance verschiebt, soll Ingenuity diesen nun begleiten und mit seinen Bildern aus der Höhe unterstützen.

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Am Freitagmorgen Marszeit (19:26 Uhr MESZ) soll Ingenuity nun wieder abheben und auf eine Höhe von fünf Metern steigen. Dann soll er dieselbe Richtung einschlagen wie bei seinem vierten Flug und 129 Meter weit nach Süden fliegen. Dort soll er aber nicht mehr umkehren, sondern auf 10 Meter Höhe steigen, einige Fotos machen und dann landen. Den Landeort hat er also bereits ausgekundschaftet und die Verantwortlichen sind überzeugt, dass es dort flach genug ist. Wenn er steht, kann sich auch Perseverance auf den Weg machen. An den Rover muss sich der Hubschrauber halten, weil der beispielsweise als Relais für die Datenübertragung zur Erde dient. Außerdem kann Perseverance mit seinen Kameras den Status von Ingenuity überprüfen.

Ingenuitys Schatten während des vierten Flugs

(Bild: NASA/JPL-Caltech)

Mit dem Flug beginnt für die Mission von Perseverance eine neue Phase und erstmals werden zwei Gefährte zusammen auf einem anderen Planeten unterwegs sein. Ursprünglich war vorgesehen, dass der Rover Ingenuity nach dessen Testflügen zurücklässt, um sich der eigentlichen Mission zu widmen. Er soll in einem ehemaligen Flussbett nach möglichen Spuren einstiger Lebewesen suchen. Nun wird er dabei aber von Ingenuity unterstützt. Der Rover und sein Begleiter sollen sich jetzt eine einen Kilometer lange Felsformation entlang arbeiten. Ingenuity soll die Forschung von Perseverance möglichst wenig stören und nur noch alle paar Wochen abheben. Ende August wird es damit dann Schluss sein, dann steht die Zeit bevor, in der keine Kommunikation mit der Erde möglich ist.

Siehe zur NASA-Mission Perseverance:

(mho)