Spielebranche: Entwickler vergleichen Gehälter auf Twitter

Unter dem Hashtag "gamedevpaidme" vergleichen Angestellte der Spielebranche ihre Gehälter. Es geht vor allem um Transparenz.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 165 Kommentare lesen

(Bild: wolfstudiobkk/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Vom Mindestlohn zu Gutverdienern: Angestellte der Spielebranche vergleichen auf Twitter unter dem Hashtag "gamedevpaidme" ihre Gehälter. Dabei geht es nicht ums Protzen, sondern um Offenheit: Zwischen den einzelnen Arbeitgebern und Positionen klaffen teils große Gehaltsunterschiede.

Das zeigte sich etwa deutlich, als Angestellte des Studios Blizzard in einer anonymen Liste ihre Gehälter verglichen: Hochrangige Entwicklerinnen und Entwickler verdienten demnach gut über 100.000 US-Dollar im Jahr, während andere Berufsgruppen nur Mindestlohn aufs Konto bekommen. In Kalifornien sind das 13 US-Dollar pro Stunde.

Gerade Angestellte im Support und in der Qualitätssicherung waren dabei schlecht bezahlt. Die eigentlichen Entwicklerjobs werden dagegen zwar oft besser entlohnt, wie auch der Blick auf Twitter zeigt. Allerdings gelten auch solche Jobs in der Spielebranche als schwierig: Regelmäßige Überstunden werden bei vielen Arbeitgebern erwartet, der Leistungsdruck auf einzelne Angestellte ist hoch.

Die Jobsicherheit in der Spielebranche gilt außerdem als wackelig. Deutlich wurde das zuletzt durch das Beispiel von Googles Stadia-Entwicklerteam: Der Suchmaschinenkonzern hatte für sein eigenes Entwicklerstudio Dutzende Entwicklerinnen und Entwickler eingestellt, ein Jahr später wurde das Studio dichtgemacht.

Der Twitter-Hashtag #gamedevpaidme machte bereits im vergangenen Sommer die Runde, wie die Branchenwebseite Gamasutra berichtet. Seit der vergangenen Woche erlebt er erneuten Aufwind. Der Spielebranche insgesamt geht es hervorragend: Das Interesse an Videospielen ist im vergangenen Jahr stark gewachsen, Unternehmen wie Nintendo und Sony konnten seitdem Rekordgewinne verzeichnen. Der deutsche Spielmarkt wuchs 2020 um 32 Prozent auf ein Gesamtvolumen von 8,5 Milliarden Euro.

(dahe)