Online-Multiplayer-Tetris auf dem Gameboy mit einem Raspberry Pico

Der Gameboy ist mit fast 119 Millionen verkauften Einheiten eines der am besten verkauften Systeme. Kann man es nach 30 Jahren noch Multiplayer-tauglich machen?

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(Bild: stacksmashing@yotube)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Carsten Wartmann

Die ältere Gamer-Generation kennt noch den Gameboy, eines der ersten bezahlbaren Handheld-Konsole. Mitgeliefert war eine sehr gute Version von Tetris und, das war besonders beim Gameboy, man konnte per Kabel gegen einen Freund spielen. Nimmt man heutzutage einen originalen Gameboy in die Hand und spielt eine Runde, merkt man sofort, wie verwöhnt wir heutzutage sind. Das Display hat keine Beleuchtung, ist kontrastarm und blickwinkelabhängig, man ist ständig dabei, den Gameboy zu bewegen, um halbwegs etwas erkennen zu können.

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Retro und Vintage hin oder her, das Display eines Gameboys der ersten Generation ist nur schwer zu ertragen. Erst die etwas "neueren" Modelle bieten bessere und sogar farbige Bildschirme, alte Gameboys können mit modernen Displays aufgepeppt werden. Die Spiele selbst wissen aber auch heute noch zu überzeugen. So kann man sich auch in die Gedankenwelt des Sicherheitsexperten, Hackers und Makers Stacksmashing versetzen: Er möchte Tetris spielen mit einem Freund, der aber nicht anwesend sein kann, also hackt er das Protokoll des Link-Kabels und schreibt nebenbei einen Server für eine Multiplayer-Runde Tetris. Einfach, oder? In seinem auch für technisch nicht so versierte Menschen interessanten Video auf Youtube erklärt Stacksmashing den Weg zu einem spielbaren Multiplayer-Online-Tetris.

Anbindung des Gameboy an den Server

(Bild: stacksmashing@youtube)

Als Brücke, die die Signale des Link-Kabels für den am Internet angeschlossenen Computer umsetzt, dient ein Raspberry Pico. Diesen Mikrocomputer hat Stacksmashing auch schon für diverse Hacks, beispielsweise von Apples Airtags oder beim Minen von Bitcoins auf dem Gameboy eingesetzt. Mittels der PIO-Coprozessoren (Programmable Input Output Blocks) kann der Pico schnell für solche Umsetzungen programmiert werden. Und hier kommt dann auch eine weitere Denkweise ans Tageslicht: Stacksmashing kombiniert virtuos alte Technik mit modernster Technik, der Pico setzt ein über 30 Jahre altes Protokoll in USB um, das dann mittels eines Internetbrowsers per Web-USB verarbeitet und an einen Server gesendet wird. Ich sagte ja: "Einfach, oder?" Wer nicht selbst basteln mag, kann auch eine Platine bestellen und die Software von GitHub holen. Auf zu einer Runde Tetris!

(caw)