Technische Probleme: China muss Frachtflug zu Raummodul verschieben

Mars-Rover, Satelliten und Raumstation: China verfolgt ehrgeizige Ziele im All. Der Druck auf die Techniker ist enorm. Jetzt muss ein Start verschoben werden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht

(Bild: rongyiquan/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Wenige Minuten vor dem Start des unbemannten Raumschiffes Tianzhou 2 zum Hauptteil der künftigen chinesischen Raumstation ist die Mission verschoben worden. Das berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Mittwoch unter Hinweis auf Chinas Raumfahrtprogramm. Die Rakete stand startbereit auf dem Raumfahrtbahnhof Wenchang auf der südchinesischen Insel Hainan, als plötzlich die Absage kam. Als Grund wurden "technische Probleme" genannt. Über den neuen Startzeitpunkt werde später entschieden. Auch am Tag nach dem Rückschlag schwiegen offizielle Stellen über das weitere Vorgehen.

Tianzhou 2 sollte Versorgungsgüter und Treibstoff zu dem Tianhe (Himmlische Harmonie) genannten Kernmodul bringen, das am 29. April ins All gebracht worden war. Die Cargomission soll den Flug von drei Astronauten im Juni vorbereiten, die drei Monate an Bord des Raummoduls verbringen sollen. Tianhe bildet den Ausgangspunkt für den Bau der Raumstation, die bis Ende nächsten Jahres fertiggestellt werden soll.

Der Flugplan ist eng getaktet, was den Druck auf die Verantwortlichen und Techniker erhöht. So soll nach dem Flug der drei Astronauten im Juni schon im September ein weiterer Versorgungsflug starten. Im Oktober sollen drei weitere Astronauten folgen. Nächstes Jahr sollen zwei jeweils gut 20 Tonnen schwere Labormodule ins All gebracht, die T-förmig an das Kernmodul anmontiert werden. 2022 sind zusätzlich zwei Frachtflüge sowie zwei bemannte Missionen geplant.

Wie weit der Start verschoben werden muss, war genauso unklar wie die Schwere der technischen Probleme. Zuvor hatte es noch gute Nachrichten gegeben: Nur vier Tage nach seiner Landung auf dem Mars schickte der chinesische Mars-Rover Zhurong erstmals Bilder vom Roten Planeten zur Erde. "Alle Systeme arbeiten normal", berichteten Staatsmedien. Eines der Fotos zeigt den Rover nach der Landung auf dem Roten Planeten, das andere die nähere Umgebung.

Auch hob am Mittwoch eine Rakete erfolgreich von dem chinesischen Raumfahrtbahnhof Jiuquan in der Wüste Gobi ab und brachte einen Satelliten zur Meeresbeobachtung in eine Umlaufbahn. Haiyang-2D soll gemeinsam mit zwei anderen Satelliten ein Beobachtungs- und Frühwarnsystem für Wetter, Nutzung von Rohstoffen, Klimaschutz und Meeresforschung bilden, wie Staatsmedien berichteten.

(mho)