Facebook und Instagram: Like oder Nichtlike, das ist hier die Frage

Auf Instagram und Facebook bekommen alle Nutzer und Nutzerinnen die Wahl, ob eigene oder fremde Beiträge mit einem Like-Zähler versehen werden.

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(Bild: Facebook)

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Instagram und Facebook geben Nutzerinnen und Nutzern künftig die Möglichkeit, die Anzahl der Likes nicht anzeigen zu lassen. So sollen sie Erfolgsdruck entgehen können, sagte Instagram-Chef Adam Mosseri. Er wolle, "dass die Leute sich mehr auf den Kontakt zu Freunden und Inspiration konzentrieren können, statt darauf, wie viele Likes sie oder andere Leute bekommen". Die Funktion wird zunächst auf Instagram und einige Wochen später auch auf Facebook eingeführt.

Dann soll es zwei Einstellungsmöglichkeiten geben: Die Nutzer und Nutzerinnen können die Anzahl der Likes bei Beiträgen anderer generell ausblenden, bei eigenen Beiträgen können sie für jeden Post einzeln auswählen, ob die Like-Zahl angezeigt wird. Der Like-Button selbst verschwindet nicht.

Instagram hatte bereits seit 2019 mit dem Verzicht auf Like-Zähler experimentiert. Unzufriedene Teilnehmer der Testphase hätten argumentiert, dass sie auf Like-Zahlen angewiesen seien, um Relevanz von Beiträgen und Trends zu erkennen, sagte Mosseri. Am Ende habe Facebook beschlossen, die Nutzer und Nutzerinnen entscheiden zu lassen. Mosseri geht davon aus, dass viele von ihnen zwischen der Anzeige von Like-Zahlen und dem Verzicht darauf pendeln werden. Auch er selbst habe das so gemacht.

Anfang März sorgte Instagram für Unruhe, als die Like-Anzeige versehentlich auch für viele Nutzer entfernt wurde, die nicht Teil der bisherigen Testgruppe waren. Mosseri entschuldigte sich damals und die Zahlen wurden schnell wiederhergestellt.

Facebook-Mitgründer Sean Parker hatte auf einer Veranstaltung des Medienkonzerns Axios vor vier Jahren gesagt, Facebook wisse genau, dass es ein suchterzeugendes Produkt vermarkte und eine Schwachstelle der menschlichen Psychologie ausnutze. Als Beispiel nannte er den Like-Button, der jedes Mal ein bisschen Dopamin freisetze und damit die Nutzer zum Posten anstachele. Es handele sich dabei um eine "Feedback-Schleife der sozialen Bestätigung". Und natürlich würden die Benachrichtigungen auch grundsätzlich in Rot angezeigt – einer Signalfarbe.

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(anw)