Fleischkonzern JBS: Nach Cyberangriff Schlachtungen in Australien eingestellt

Der weltgrößte Fleischkonzern ist Opfer eines Cyberangriffs geworden. In Australien sind die Folgen schwerwiegend, das ganze Ausmaß ist noch nicht abzusehen.

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Mit dem brasilianischen Konzern JBS ist der weltgrößte Fleischproduzent Opfer eines Cyberangriffs geworden. Das gab JBS am Montag bekannt. In Australien musste der Betrieb eingestellt werden, alle von JBS verantwortteten Schlachtungen von Rindern und Schafen wurden abgesagt, berichtet das Fachblatt Beef Central.

Wann der Betrieb wieder aufgenommen werden kann, konnte der für Australien zuständige Manager demnach nicht sagen. Der Betrieb in Südamerika sei aber nicht betroffen. Welche Auswirkungen der Cyberangriff auf den Betrieb in den USA und Kanada hat, ist der Nachrichtenagentur Reuters zufolge noch nicht absehbar, da dort am Montag mit dem Memorial Day ein Feiertag war.

JBS selbst hatte erklärt, dass man Ziel einer "organisierten Cybersecurity-Angriffs" geworden sei. Einige Server der IT von Nordamerika und Australien seien betroffen. Man habe unmittelbar reagiert und alle betroffenen Systeme vom Netz genommen. Die Aufsichtsbehörden seien informiert und das globale Netz eigener IT-Expertinnen und externer Berater aktiviert worden. Die Backup-Server seien nicht betroffen, versichert JBS. Man arbeite mit einer Firma für Incident Response an der Wiederherstellung der IT-Systeme. Man habe keine Hinweise darauf, dass Kunden-, Lieferanten- oder Mitarbeiterdaten kompromittiert beziehungsweise missbraucht wurden.

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Ohne normalen Zugriff auf die IT und das Internet könne man nicht zu einem normalen Betrieb zurückkehren zitiert Beef Central Vertreter von JBS aus Australien. Auch am zweiten Tage nach Bekanntwerden des Angriffs lässt sich das Ausmaß demnach noch nicht abschätzen. Quasi jeder Teil des Betriebs von JBS sei auf stark von der IT abhängig und gegenwärtig werde versucht, bestimmte Schlachterarbeiten unter Rückgriff auf Dokumentationen auf Papier auszuführen. Spekuliert wird demnach bereits darüber, dass die betroffenen Fleischprodukte größtenteils nicht mehr exportiert werden können, weil die Dokumentation ohne IT zu schwierig sei. Das Ausmaß der Folgen in Nordamerika dürfte am Dienstag zutage treten. Bislang gebe es keine Anzeichen, dass der Cyberangriff auf Tier- oder Umweltschutzmotive zurückzuführen sei, berichtet Beef Central noch.

(mho)