Bitcoin soll in El Salvador gesetzliches Zahlungsmittel werden

El Salvadors Präsident Bukele will ein Gesetz vorlegen, laut dem die Kryptowährung in seinem Land offizielles Umlaufgeld werden soll.

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El Salvadors Präsident Nayib Bukele während seines Redebeitrags während der Konferenz Bitcoin 2021.

(Bild: YouTube)

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El Salvador will die Kryptowährung Bitcoin zu einem gesetzlichen Zahlungsmittel machen. Er werde in der kommenden Woche einen entsprechenden Gesetzesentwurf in den Kongress einbringen, sagte Präsident Nayib Bukele am Samstag in einer Videobotschaft an die Bitcoin 2021 Conference in Miami. "Das wird Arbeitsplätze schaffen und Tausende Menschen in den formellen Wirtschaftskreislauf integrieren."

Nach Angaben des Chefs des Zahlungsdienstleisters Zap, Jack Mallers, wäre El Salvador damit das erste Land der Welt, das Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel zulässt. Bukele twitterte, Bitcoin habe eine Marktkapitalisierung von 680 Milliarden US-Dollar. Falls ein Prozent davon in El Salvador investiert werde, würde das Bruttoinlandsprodukt des Landes um 25 Prozent wachsen. Zudem würde Bitcoin 10 Millionen mehr Nutzer haben, die jährlich für einen Umsatz von 6 Milliarden US-Dollar sorgen würden.

Davon würde mehr als eine Million Familien profitieren, erläuterte Bukele weiter. 70 Prozent der Salvadorianer hätten kein Bankkonto und arbeiteten in der informellen Wirtschaft. Diese würden durch Bitcoin finanziell in die Gesellschaft eingegliedert, sie bekämen Zugang zu Sparmöglichkeiten, Krediten und sicheren Transaktionen.

Bitcoin wird nicht von einer Zentralbank kontrolliert, sondern durch Mining geschaffen, einem dezentralen und enorm energieintensiven Verfahren. Die Kryptowährung gilt als Spekulationsobjekt und ist heftigen Kursschwankungen unterworfen. Deshalb ist Bitcoin nach Meinung der meisten Experten – zum Beispiel der Bundesbank – als Zahlungsmittel eigentlich ungeeignet.

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El Salvadors Präsident Bukele gibt sich gerne als moderner und unkonventioneller Staatschef. Er ist sehr präsent in sozialen Medien und erteilt Anweisungen an seine Minister gerne per Twitter. Kritiker sehen den autoritären Regierungsstil des 39-Jährigen als Gefahr für die Demokratie. Für Entsetzen sorgte etwa, dass er im Februar 2020 Soldaten im Parlament aufmarschieren ließ. Er wollte die Abgeordneten damit unter Druck setzen, die Finanzierung seines Sicherheitskonzepts durch ein Darlehen abzusegnen. Bei der jüngsten Parlamentswahl wurde seine Partei aus dem Stand stärkste Kraft.

(anw)