Stichprobe: Betrügerische Methoden bei einigen der umsatzstärksten iPhone-Apps

Die Apps mit geschätzten Millionenumsätzen setzen einer Analyse zufolge auf irreführende Taktiken. Bei Apples App-Prüfung fielen sie offenbar nicht auf.

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(Bild: IB Photography/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Wie groß ist das Problem mit Betrugs-Apps in Apples App Store? Eine Stichprobe liefert dazu erstmals konkrete Zahlen: Einer US-Zeitung zufolge setzten 18 unter den 1000 umsatzstärksten iOS-Apps, die an einem Tag im April analysiert wurden, betrügerische Taktiken ein. Die gefundenen Scam-Apps hätten zu diesem Zeitpunkt bereits einen Umsatz von geschätzt 48 Millionen US-Dollar gemacht, Apple verdiene durch die an seine Bezahlschnittstelle geknüpfte Provision jeweils mit.

Apple hat zwei Drittel der bei der Stichprobe beanstandeten Apps inzwischen aus dem Store geworfen, wie die Washington Post berichtet. Die Apps hätten verschiedene "irreführenden Taktiken" eingesetzt, um Nutzer um ihr Geld zu bringen – darunter Mechaniken, um unabsichtliche und ungewollte Abo-Abschlüsse zu erzielen. In den meisten Fällen seien zudem gefälschte Bewertungen im Spiel gewesen.

Besonders problematisch sei, dass unter diesen umsatzstarken Betrugs-Apps fünf VPN-Anbieter gewesen sind, so die Zeitung. Nutzer würden damit möglicherweise ihren kompletten Datenverkehr kompromittieren. Diese VPN-Apps setzen teils wohl auf Scareware-Taktiken und blenden vermeintliche Virushinweise per Web-Werbung ein, um so zum Download im App Store zu locken.

Apple vermarktet den App Store als besonders sicheren und vertrauenswürdigen Anlaufpunkt zum Bezug von Software, merkt die Washington Post an – Nutzer und Nutzerinnen seien dadurch in vielen Fällen gar nicht erst auf solche Betrugsmaschen eingestellt und würden sich in falscher Sicherheit wiegen. Man wolle weiter "lernen", seine "Praktiken verbessern" und die "nötigen Ressourcen investieren", um gegen solche Apps vorzugehen, teilte Apple in einer Stellungnahme gegenüber der Zeitung mit.

Apple hatte jüngst erstmals Zahlen rund um die Betrugsbekämpfung genannt, 2020 habe man rund eine Million neue Apps und eine Million Updates abgelehnt oder rausgeworfen, hieß es im Mai. Auch wolle man mit "neuen Werkzeugen" gegen Fake-Bewertungen vorgehen.

(lbe)