iOS 15 und iPadOS 15: FaceTime öffnet sich für Android und Windows

Fokus-Profile sollen Ablenkungen verringern, Apple-Apps erhalten wichtige Neuerungen. FaceTime kommt per Browser auf andere Plattformen.

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Inhaltsverzeichnis

Für iPhones und iPads zeichnen sich viele Neuerungen ab: Apple hat zum Auftakt der Entwicklerkonferenz WWDC 2021 am Montagabend iOS 15 und iPadOS 15 vorgestellt. Die neuen Betriebssystemversionen sollen im Herbst erscheinen, gewöhnlich werden diese im September zum Download freigegeben. Eine erste Testversion für Entwickler dürfte Apple noch im Laufe des Tages veröffentlichen, eine Public Beta folgt im Juli. Die neue Version ist mit allen iPhones und iPads kompatibel, auf denen iOS 14 läuft.

iOS und iPadOS 15 bringen, laut Hersteller, mehr Kontrolle über Mitteilungen (siehe auch Liveticker). Mit einem Fokus-Modus wird es künftig möglich, die Benachrichtigungseinstellungen je nach Situation schnell anzupassen – etwa für Meetings, Freizeit und Nachtruhe. Dazu gehören auch automatische Statusmitteilungen in iMessage. Per Fokus lässt sich außerdem der Homescreen anpassen, um etwa nur bestimmte Apps für Arbeit oder Unterhaltung anzuzeigen, wie Apple erklärte.

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Den Videochat-Dienst bringt Apple per Browser auf andere Plattformen: Auch Windows- und Android-Nutzer sind künftig in der Lage, an einem FaceTime-Call teilzunehmen – das war bislang Apple-Hardware vorbehalten. Neu sind Links zu Videokonferenzen, die sich so leichter teilen lassen, Apple schließt damit etwas zu Videokonferenz-Tools wie Zoom auf.

Auf Apple-Geräten wird es zudem möglich, über FaceTime gemeinsam Musik zu hören und Filme respektive TV-Serien zu schauen. Neben Apple-Apps wie Musik und TV können auch Dritt-Apps das über eine neue Schnittstelle unterstützen. Die Funktion nennt sich SharePlay. Disney+ und Tik Tok seien etwa mit an Bord, kündigte Apple an. Spatial Audio sorge für einen räumlicheren Klang bei Videochats, zudem wird es eine neue Option geben, Hintergrundgeräusche auszublenden – und den Bildschirm in FaceTime freizugeben.

iOS 15 erkennt mehr Bildinhalte: Neben bestimmten Elementen wie Kunst, Sehenswürdigkeiten oder Hunderassen soll das Betriebssystem künftig Textelemente in Fotos erfassen. Das erlaubt, den Text in den Aufnahmen direkt auszuwählen und zu kopieren, wie Apples Softwarechef demonstrierte. Bestimmte Elemente wie Telefonnummern würden sich sofort anwählen respektive anrufen lassen. Die Funktion wird nicht nur in Englisch, sondern auch in weiteren Sprachen wie Deutsch eingeführt.

iOS 15 (24 Bilder)


Tell us, what's new, Craig!

Die Notizen-Apps bringt neue Funktionen zur gemeinsamen Arbeit an Notizen, so lassen sich andere Nutzer etwa im Text erwähnen, und ein Verlauf zeigt vorgenommene Änderungen. Neu sind außerdem Tags zur Verschlagwortung. Auf dem iPad kann man neue Notizen jederzeit per Stift-Geste erstellen.

Eine neue Einstellung soll Nutzern und Nutzerinnen eine bessere Übersicht geben, auf welche Daten und Funktionen, beispielsweise Mikrofon, Kamera und "andere Domains", die installierten Apps zugreifen – mitsamt einem Verlauf. Apples Mail-App versteckt in iOS 15 außerdem die IP-Adresse vor in E-Mails eingebetteten Tracking-Pixeln. Auch der Tracking-Schutz in Apples Browser Safari wird wohl die IP-Adresse vor Trackern künftig verbergen.

Das Sprachassistenzsystem Siri erkennt laut Apple in iOS 15 Sprachbefehle auch ohne Internetverbindung und führt diese dann lokal aus (ab iPhone XS/XR). Das erhöhe nicht nur den Datenschutz, sondern mache Siri auch schneller, meint Cupertino.

Über iCloud+ – so heißen die kostenpflichtigen iCloud-Speicherplatzstufen in Zukunft – möchte Apple zudem einen Private-Relay-Dienstzum besseren Schutz von Safari-Verbindungen anbieten. Alle Anfragen werden dann wohl über zwei separate Internet-Relays abgewickelt. Technische Details stehen noch aus.

Über "Hide my EMail" dürfen sich Abonnenten außerdem Wegwerf-E-Mail-Adressen anlegen. iCloud-Account und Apple-ID erhalten zwei wichtige Neuerungen: Nutzer können vertrauenswürdige Kontakte festlegen, die im Fall einer Account-Wiederherstellung ein Einmal-Passwort erhalten. Auch den digitalen Nachlass will Apple regeln: Hier lässt sich etwa ein Familienmitglied bestimmen, dass im Todesfall des Besitzes Zugriff auf den Account erhält.

Apple Maps erhält mit iOS 15 mehr Details etwa zu Kreuzungen und Abbiegespuren. Beim Navigieren im öffentlichen Nahverkehr soll eine Benachrichtigung auf eine kommende Zielhaltestelle hinweisen. Das neue Kartenmaterial hat Apple für einige Länder angekündigt, Deutschland ist bislang jedoch nicht darunter. Die Health-App erlaubt es künftig, ausgewählte Daten mit Familienmitgliedern oder auch einem Arzt zu teilen. Eine Trendanalyse weist dann automatisch, sagt Apple, auf auffällige Veränderungen hin. "Stabilität beim Gehen" wird als neuer Wert eingeführt, der eine Vorhersage über das Sturzrisiko trifft, so hieß es.

Die integrierte Wallet-App soll künftig "weitere Schlüsseltypen" unterstützen, wie Apple mitteilte, damit lässt sich dann etwa die Hoteltür öffnen. In ersten US-Bundesstaaten wird das iPhone zum digitalen Ausweis, den beispielsweisedie Transportsicherheitsbehörde TSA akzeptieren wird, so Apple. Dafür können Nutzer einen Führerschein oder Personalausweis zu Wallet hinzufügen. Zur Verfügbarkeit in anderen Ländern gab es noch keine Angabe.

Mit iPadOS 15 wird es möglich, Widgets flexibel auf dem iPad-Homescreen zu platzieren, so wie es das iPhone im vergangenen Jahr schon vorgemacht hat, auch die App-Mediathek kommt auf Apples Tablet.

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Besseres Multitasking soll die Arbeit mit mehreren Apps vereinfachen, dafür integriert Apple Bedienelemente, um die verschiedenen Modi zur Darstellung mehrerer Apps in verständlicherer Form anzupassen. Über den App-Switcher und ein neues Shelf ("App-Regal") lasse sich die geteilte Ansicht leichter einrichten und besser zwischen App-Kombinationen und offenen Fenstern wechseln, so Apple. Die Multitasking-Funktionen werden sich auch über Tastenkürzel steuern lassen.

iPadOS 15 (12 Bilder)

iPadOS 15 erlaubt Widgets auf dem HomeScreen zwischen den App-Symbolen.

Im Zusammenspiel mit macOS 12 baut Apple außerdem Continuity aus: Über "Universal Control" lässt sich mit einer Maus und Tastatur dann zwischen Mac und iPad wechseln und mit beiden Geräten arbeiten, auch ein Drag & Drop von Inhalten wird über die Systemgrenzen möglich, schreibt Apple.

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(lbe)