iOS 15: Ausgeschaltete und gelöschte iPhones lassen sich weiter tracken

Abgeschaltete iPhones und AirPods Pro verhalten sich künftig wie ein AirTag: Fremde Apple-Geräte in der Umgebung leiten den Standort an den Besitzer weiter.

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(Bild: WDnet Creation/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Apple baut die Fernortungsfunktion für iPhones erheblich aus: Mit iOS 15 sollen sich die Smartphones ab Herbst selbst dann noch weiter auffinden lassen, wenn der Akku komplett leergelaufen oder das Gerät von Hand ausgeschaltet wurde. Dies helfe etwa auch für den Fall, dass ein Dieb das gestohlene iPhone ausmacht, so Apple.

Aktuell übermittelt das iPhone bei sehr niedrigem Akkustand wahlweise einmalig den Standort an Apples "Wo ist?"-Netzwerk, der dort dann vermerkt bleibt. Sollte das Gerät diesen Ort verlassen, weil es beispielsweise nicht verloren, sondern geklaut wurde, lässt es sich anschließend aber nicht mehr orten. Das ändert sich mit iOS 15.

Selbst wenn ein geklautes iPhones gelöscht respektive zurückgesetzt wird, kann der Besitzer es weiterhin orten, verspricht Apple. Um zu verhindern, dass ein unbeteiligter Dritter die Hehlerware kauft, warnt der Einrichtungsbildschirm des Betriebssystems, dass das iPhone durch die Aktivierungssperre gesichert sowie weiter ortbar ist.

Für diesen erweiterten Schutz setzt Apple die von den AirTags bekannte Technik ein: Ein abgeschaltetes oder gelöschtes iPhone sendet also ebenso wie jedes AirTag eine öffentliche Schlüssel-ID per Bluetooth aus, die sich regelmäßig ändert. Das soll so wenig Strom verbrauchen, dass es auch bei leerem Akku noch über längere Zeit funktioniert. Welchen Zeitraum das abdeckt, werden Tests herausstellen. Als Autoschlüssel lässt sich ein iPhone nach dem Leerlaufen der Batterie etwa noch fünf Stunden lang verwenden, das Aussenden der Bluetooth-ID sollte länger darüber hinausreichen.

Kommt ein anderes Apple-Gerät in der Nähe vorbei, leitet es seinen eigenen Standort an Apples "Wo ist?"-Dienst weiter – verschlüsselt mit dem öffentlichen Schlüssel. Der Besitzer des verlorenen Gerätes, der den privaten Schlüssel besitzt, kann den Ort dort abrufen und entschlüsseln. Das Public-Key-Verschlüsselungsverfahren verhindert, dass Dritte oder Apple Einblick nehmen können.

Nach derzeitigem Stand scheint diese Ortungsfunktion nur für iPhones geplant, nicht aber für iPads und Macs. Die Ortungsoption im ausgeschalteten Zustand soll sich offenbar auch abschalten lassen, iOS 15 weist den Nutzer zudem darauf hin, dass sein Gerät auch bei leerem Akku ortbar bleibt.

Die AirTag-Funktionalität will Apple im Herbst auch auf AirPods Pro und AirPods Max nachrüsten, sie lassen sich dann erstmals außerhalb auch im Akkukästchen und außerhalb der Bluetooth-Reichweite des eigenen iPhones auffinden statt nur ihren letzten bekannten Standort zu zeigen – an dem sie oft längst nicht mehr sind. Nutzer können in iOS 15 zudem neue Trennungswarnungen einrichten, um sich erinnern zu lassen, wenn sie ein Gerät zurücklassen.

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(lbe)