Montag: Nebra-Ikone, Drohnen-Gefahr, Clan-Verbrechen, Russiagate & E3-Feuerwerk

Streit um archäologischen Fund + Bundeswehr kaum Chance gegen Drohnen + Clan-Kriminalität zu Hause + Trump nutzte Apple gegen Opposition + Microsofts E3-Spiele

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen
Polizist

(Bild: Shutterstock/Cristian Dina)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Frank Schräer

Während die Himmelscheibe von Nebra als Ikone der Archäologie zu einem andauernden Gelehrtenstreit und vielen neuen Erkenntnissen führt, hat der Einsatz von Drohnen als Waffe die militärischen Kräfteverhältnisse derart verändert, dass die Bundeswehr kaum eine Chance hat. Die organisierte Kriminalität im Ruhrgebiet ist dagegen zu einem Problem erster Ordnung geworden. Jetzt kam es zu einem von langer Hand vorbereiteten Coup der Polizeibehörden.

In den USA hat das Justizministerium unter Donald Trump im Rahmen der Leak-Untersuchung zu Russiagate Apple zur Herausgabe von Daten wichtiger Demokraten im Repräsentantenhaus verdonnert. Zur aktuellen Spielemesse E3 hat Microsoft dagegen einige vielfach erwartete Spiele gezeigt, aber es gab auch mehrere Überraschungen. Das Wichtigste vom Wochenende in Kürze.

Die Entdeckung der Himmelsscheibe von Nebra in Sachsen-Anhalt erregte viel Aufsehen, sie gilt als einer der bedeutendsten archäologischen Funde des vergangenen Jahrhunderts. Dabei fing alles ganz unspektakulär an mit zwei Raubgräbern mit Metalldetektoren. Mittlerweile gibt es einen andauernden Gelehrtenstreit und viele neue Erkenntnisse zu dieser Archäologie-Ikone: "Mond und Sterne auf Nachtschwarz".

Erkenntnisse gezogen hat auch die Denkfabrik der Bundeswehr nach Analyse militärischer Kräfteverhältnisse und sie zeichnet ein düsteres Szenario. Deutschland ist demnach kaum gerüstet gegen die immer komplexer werdende Technik für Angriffe mit Kampfdrohnen. Die Experten haben dazu den internationalen Markt sowie den Verlauf der Kämpfe um Berg-Karabach untersucht, wo Aserbaidschan im vergangenen Jahr Armenien mit Drohnen besiegt hatte. Dabei hätte die Bundeswehr "kaum eine Chance gehabt".

Einen anderen Kampf führen die deutschen Polizeibehörden, und zwar gegen organisierte Kriminalität, die im Ruhrgebiet zu einem Problem erster Ordnung ausgewachsen ist. Jetzt kam es zu einer Großrazzia in Nordrhein-Westfalen, bei der die Polizei eine Villa in Leverkusen gestürmt und ein hohes Clan-Mitglied verhaftet hat. Beobachter sprechen von einer "spektakulären" Aktion mit offiziell 600 Polizisten in 15 Städten gleichzeitig. Die Clan-Kriminalität ist der Thriller vor der Haustür.

Ein Politkrimi spielte sich dagegen in den USA ab unter der Regierung des früheren US-Präsidenten Donald Trump. Bei der Untersuchung geleakter Verschlusssachen rund um eine potenzielle Einmischung Russlands in den Wahlkampf forderte das US-Justizministerium 2017 und 2018 von Apple Daten der Konten mindestens zweier Demokraten sowie ihrer Mitarbeiter und Familienmitglieder an. Im Rahmen von Russiagate spähte die Trump-Regierung führende Oppositionspolitiker via Apple aus.

Keinen Krimi, aber ein Feuerwerk zündete Microsoft bei seinem ersten großen Spiele-Showcase seit der Bethesda-Übernahme. Im Rahmen der Spielemesse E3 wurden gleich mehrere Spiele angekündigt, darunter Eigenproduktionen wie "Forza Horizon 5" und potenzielle Indie-Hits wie "Replaced". Dazu gab es zahlreiche Trailer zu bereits bekannten Titeln, etwa zu "Stalker 2", "Starfield" oder "Battlefield 2042". Zu Microsofts E3-Feuerwerk gehörte aber auch der Xbox-Kühlschrank.

Auch noch wichtig:

  • Heute vor genau 50 Jahren wurde das erste Hardrock-Café eröffnet – in den Räumlichkeiten einer ehemaligen Rolls-Royce-Vertretung in London.
  • Heute ist in China und Taiwan Feiertag aufgrund des Drachenbootfestes, das neben dem chinesischen Neujahrsfest und dem Mondfest zu den drei wichtigsten Festen in China gehört.
  • Zum Start der Woche beginnen die Apotheken schrittweise mit dem Ausstellen digitaler Corona-Impfnachweise. Allerdings ist die Zahl der teilnehmenden Apotheken in den ersten Tagen aus technischen und organisatorischen Gründen noch begrenzt.
  • Ein neuer Standort des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik geht an diesem Montag in Saarbrücken an den Start. Rund 30 Mitarbeiter sollen zusammen mit dort ansässigen Forschungseinrichtungen die Arbeiten zur künstlichen Intelligenz intensivieren.
  • Bei einem Cyberangriff auf die Fast-Food-Kette McDonald's in den USA, Südkorea und Taiwan haben sich Hacker Zugriff auf Mitarbeiter- und Kundendaten verschafft.

(fds)