Chrome-Team will mit Projekt Aurora Tools für die Webentwicklung optimieren

Das Projekt soll mit einheitlichen Vorgaben für Werkzeuge und Webframeworks die User Experience im Web verbessern.

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(Bild: Andrey Suslov/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
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  • Rainald Menge-Sonnentag

Google hat mit Aurora ein Projekt angekündigt, das die User Experience (UX) und die Performance von Webanwendungen verbessern soll. Das Projekt ist in Zusammenarbeit von einem Teil des Chrome-Teams, das sich WebSDK nennt, und einigen Entwicklungsteams von Webframeworks wie Next.js, Nuxt und Angular entstanden.

Die Kooperation besteht wohl bereits seit zwei Jahren, nun hat Google die Bestrebungen offiziell vorgestellt und auf den Namen Aurora getauft, für die das Polarlicht Pate stand. Der Internetriese hat laut der Ankündigung aus der Erfahrung in der Entwicklung der eigenen größeren Webanwendungen wie Google Search, Maps, Image Search und Photos gelernt. Dabei haben die internen Entwicklerinnen und Entwicklern die wichtige Rolle der verwendeten Frameworks und Tools auf die Qualität der jeweiligen Anwendung erkannt. Wichtig seien dabei passende Standardeinstellungen und strikte Vorgaben beim Tooling.

Das WebSDK-Team hat den Prozess in fünf Schritten abgebildet, die vom Identifizieren der Herausforderungen über die Entwicklung und das Validieren bis zum Integrieren der Neuerung als Standard zunächst in einem Framework und dem anschließenden Übertragen auf weitere Frameworks gehen.

Der Prozess orientiert sich an den Metriken zu den Core Web Vitals.

(Bild: Google)

Die Grundlagen bieten dabei die Core Web Vitals (CWV). Google hatte das UX-Bewertungssystem 2020 eingeführt, das die Faktoren Largest Contentful Paint (LCP), First Input Delay (FID) und Cumulative Layout Shift (CLS) umfasst. Ersteres ist eine Maßeinheit für die Ladegeschwindigkeit und gibt wieder, wann der wichtigste Inhalt einer Seite verfügbar ist. FID misst, wie lange es dauert, bis Nutzer mit der Seite interagieren können, und der CLS-Wert zeigt die visuelle Konsistenz beziehungsweise Stabilität einer Seite an.

Unter dem Begriff Conformance hat Google zusammen mit Aurora eine Initiative gestartet, die einheitliche Vorgaben und Funktionen für Webframeworks gibt. Sie bietet Regelsätze für Best Practices. Passende Standardvorgaben sollen unter anderem geringe Ladezeiten durch Optimierung der verwendeten Ressourcen wie Bilder, Fonts, JavaScript und CSS sicherstellen.

Außerdem setzt das Conformance-Modell auf Regeln für die Untersuchung des Codes mit statischer Codeanalyse und dynamischen Überprüfungen. Darüber hinaus kann unter anderem die Entwicklungsumgebung Warnungen anzeigen, wenn Teile des Codes negative Auswirkungen auf die CWV haben.

Zunächst testet das WebSDK-Team die Umsetzung der Conformance in Next.js. Die parallel zur Vorstellung von Projekt Aurora erschienene Version 11 des Frameworks setzt auf das Conformance-Regelwerk und bietet darüber hinaus weitere Optimierungen, die auf Projekt Aurora zurückgehen, darunter eine Anbindung an ESLint und eine neue Image-Komponente, die Best Practices für das Laden von Bildern umsetzen soll.

Weitere Details lassen sich den Beiträgen zu Projekt Aurora und zur Conformance für Frameworks entnehmen.

(rme)