Nokia senkt Quartalsziel
Der Handy-Absatz entwickelt sich gut -- bei der NetzwerkausrĂĽstung hapert es allerdings.
Der Weltmarktführer beim Handy-Verkauf Nokia hat seine Umsatzprognose für das dritte Quartal reduziert. Der Konzern senkte die Erwartungsspanne von 7,2 Milliarden bis 7,6 Milliarden Euro auf 7,1 bis 7,4 Milliarden Euro. Während die Finnen für 2002 weiterhin mit 400 Millionen verkauften Mobiltelefonen rechnen, also im Vorjahresvergleich mit einer geringen Absatzsteigerung von von 4 bis 9 Prozent, entwickelt sich die Sparte für Netzwerkausrüstung problematisch.
Die Gewinnentwicklung der Mobiltelefon-Sparte verläuft erwartungsgemäß und könne sogar die bisherige Prognose übertreffen, heißt es in einer Mitteilung. Darin spiegele sich die gute Akzeptanz neuer Handy-Modelle wider, zum Beispiel des Nokia 7650 mit eingebauter Kamera.
In der Netzwerksparte rechnet Nokia mit einem Umsatzrückgang um fünf Prozent wegen eines überraschend hohen Investitionsrückgangs bei Mobilfunknetzen nach dem GSM-Standard. Aus dem WCDMA-Geschäft seien hingegen im dritte Quartal erste Umsatzbeiträge zu erwarten. WCDMA ist der technischen Standard für die UMTS-Netze. Nokia plant im Netzwerkbereich 900 Stellenstreichungen.
Zudem hat der finnische Konzern mit France Telecom eine grundsätzliche Vereinbarung über die Schulden der deutschen MobilCom getroffen. Auf die Schulden werden Abschreibungen in Höhe von 300 Millionen Euro vorgenommen. Als Teil dieser Vereinbarung werde Nokia alle weiteren Zusagen an MobilCom zurückziehen. Durch die Vereinbarung verringern sich die Lieferantenkredite von Nokia um 530 Millionen Euro. Jetzt fehlt nur noch eine Einigung zwischen France Telecom und dem Nokia-Konkurrenten Ericsson. (tol)