ARD und ZDF verbinden ihre Mediatheken zu neuem Streaming-Netzwerk

Die Mediatheken von ARD und ZDF sollen zu einem gemeinsamen Streaming-Angebot ausgebaut werden. Künftig zeigen beide die Inhalte des jeweiligen Partners.

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(Bild: metamorworks/Shutterstock.com)

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Die Mediatheken von ARD und ZDF sollen zu einem gemeinsamen Streaming-Netzwerk verbunden werden. Dabei sollen die Nutzeroberflächen und die Bedienung beider Mediatheken bestehen bleiben, jedoch werden alle Inhalte in beiden Angeboten verfügbar gemacht. Das teilten die Intendanten der Sender am Montag mit.

Demnach können Zuschauer über die Suchfunktion der ARD-Mediathek Inhalte des ZDF finden und abspielen – und umgekehrt. Das Konzept sieht vor, sämtliche Inhalte beider Angebote weitgehend unbeschränkt zugänglich zu machen. Neben der übergreifenden Suchfunktion soll es auch ein übergreifendes Personalisierungs- und Empfehlungssystem geben, das den Zuschauern anhand ihrer Interessen Inhalte beider Angebote vorschlägt. Die Verknüpfung über die Suchfunktion ist nicht neu: Sie wurde bereits Ende 2019 eingeführt, jedoch führte das Ergebnis zur Mediathek des jeweiligen Kooperationspartners.

Wer ohne Nutzerkonto die Mediatheken von ARD oder ZDF nutzt, soll trotzdem Inhalte beider Plattformen anschauen und zum Beispiel gemischte Playlisten zusammenstellen können. Alle Funktionen des gemeinsamen Streaming-Netzwerks sollen aber denen vorbehalten bleiben, die ein Nutzerkonto bei einem der beiden Dienste besitzen.

Für die Umsetzung der neuen, übergreifenden Funktionen sind Anpassungen an der Benutzeroberfläche und am Design nötig. Auch den Datenschutz werden die Rundfunkanstalten an die neuen Gegebenheiten angeglichen und die Nutzerkonten werden verknüpft. Künftig soll es nur noch ein gemeinsames Nutzerkonto für beide Mediatheken geben.

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ARD und ZDF wollen ihr neues Streaming-Netzwerk in den nächsten Jahren schrittweise realisieren. Dafür haben sie eine Technologiepartnerschaft vereinbart; beide Mediatheken haben bereits ihren Standort in Mainz. Das neue Streaming-Angebot soll außerdem offen für die Integration weiterer öffentlich-rechtlicher Inhalte sein. Erst kürzlich hatten ARD und ZDF das Jugendangebot Funk in ihre Mediatheken übernommen.

Die ARD ist schon länger bemüht, ihre Mediathek vom bloßen 'Videorekorder' für verpasste Sendungen zu einem eigenständigen Streaming-Angebot auszubauen. Es soll in der erdrückenden Konkurrenz der Streaming-Dienste bestehen, denen das lineare Fernsehen seit Längerem ausgesetzt ist.

(tiw)