Personalnachfrage im europäischen IT-Sektor im ersten Quartal angestiegen

Die IT-Branche benötigt mehr Personal. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung in zehn europäischen Staaten des Branchenverbands CompTIA.

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(Bild: ASDF_MEDIA/Shutterstock.com)

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In der IT-Branche wurde im ersten Quartal 2021 in zehn europäischen Staaten, darunter Deutschland, mehr Personal gesucht. Das geht aus dem Bericht "European Tech Hiring Trends" des internationalen Branchenverbands der IT-Industrie CompTIA hervor. Demnach hat die IT-Branche in den ersten drei Monaten des Jahres 877.106 Stellenangebote ausgeschrieben und damit 9 Prozent mehr als noch im vierten Quartal 2020.

Untersucht werden in dem Bericht von CompTIA die Einstellungstrends der IT-Branche in Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, den Niederlanden Polen, Portugal, Rumänien, der Tschechischen Republik und Spanien. Bei den Jobangeboten wurden alle Qualifikationsniveaus berücksichtigt. 39 Prozent aller Stellenangebote richteten sich an Einsteiger, 25 Prozent an Menschen mit mittlerer oder hoher beruflicher Qualifikation. Bei 36 Prozent der ausgeschriebenen Stellenangebote konnte die Qualifikationsstufe nicht ermittelt werden.

Gesucht wurden vor allem Personen in der Softwareentwicklung, Systemanalyse und für die Cybersicherheit. Wie aus dem Bericht hervorgeht, seien dabei aber nicht nur spezialisierte Fachkenntnisse als Qualifikation gefragt, sondern es werden Menschen gesucht, die beispielsweise auch über Kenntnisse von Infrastruktur über Datenanwendungen bis hin zu Geschäftsanwendungen verfügen. Gemeinhin wollen Firmen also Personal rekrutieren, das neben technischen Kenntnissen auch über weitere Expertisen verfügt, damit die Unternehmen ihre Ziele besser und schneller erreichen können. Besonders soziale Kompetenz für gemeinsames Arbeiten im Team und Anpassungsfähigkeit seien bei IT-Jobs gefragt. Daneben problemorientiertes und kreatives Denken sowie die Eignung für Projektmanagement und Kundenservice.

heise jobs – der IT-Stellenmarkt

Zu Arbeitsplätzen und Stellenangeboten in der IT-Branche siehe auch den Stellenmarkt auf heise online:

Die Einstellungsquote sei in den Bereichen Information und Kommunikation, Fertigung, Administration und Kundenbetreuung, professionelle, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen sowie im Sektor des Finanz- und Versicherungswesens am höchsten ausgefallen.

Die mit Abstand meisten IT-Stellenangebote seien mit 421.109 in Deutschland ausgeschrieben worden, in Frankreich waren es 121.863, in Polen 105.921. Die höchsten Zuwächse im Vergleich zum vierten Quartal 2020 gab es in Italien mit einer Steigerung um 50 Prozent, den Niederlanden mit 43 Prozent und Polen mit 37 Prozent.

Die Verteilung der Stellangebote in den einzelnen Ländern war jedoch nicht gleichmäßig: Die Suche nach IT-Personal in den Ballungsgebieten der Großstädte fiel am höchsten aus. Dabei stachen Berlin mit 30.960 Stellenangeboten, Madrid mit 14.002, Paris mit 11.240, Warschau mit 12.952 und Amsterdam mit 8337 Ausschreibungen besonders hervor. Aber auch in kleineren Städten wurde Personal gesucht, darunter Porto mit 4695 Stellenangeboten, Gent mit 3150, Bologna mit 1642, Brünn mit 1138 und Brasov mit 1116 Ausschreibungen.

Für CompTIA zeigen die ansteigenden Zahlen bei Personalbedarf, dass die digitale Transformation weiter voranschreitet. So waren im ersten Quartal 2021 rund 13 Prozent aller Stellenausschreibungen dem IT-Sektor zuzuordnen. Darüber hinaus scheint sich die Geschäftslage in der Corona-Krise wieder zu normalisieren und es werden mehr Einstellungen getätigt. Aber es zeige sich auch, dass es eine "riesige Kluft zwischen den verfügbaren Stellenangeboten im Technologiebereich und der Anzahl an qualifizierten Personen" gebe, sagt Graham Hunter, Vizepräsident für Business Development EMEA, APAC und Kanada bei CompTIA angesichts der Zahlen.

(olb)