Warnstreik in Amazon-Verteilzentren in Bad Hersfeld

Zwar hat Amazon eine Lohnsteigerung versprochen, die soll aber erst im Herbst 2022 kommen. Beschäftigte in Bad Hersfeld fordern schnellere Zugeständnisse.

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(Bild: Gorodenkoff/Shutterstock.com)

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  • dpa

Beschäftigte des Onlinehändlers Amazons haben erneut die Arbeit niedergelegt, um im jahrelangen Kampf um einen Tarifvertrag Druck zu machen. Der unangekündigte Streik in den beiden Verteilzentren in Bad Hersfeld begann am Dienstag mit der Frühschicht um 5.00 Uhr, wie eine Sprecherin der Gewerkschaft Verdi am Morgen mitteilte.

Etwa 200 bis 300 Beschäftigte seien vor Ort. Insgesamt rechne die Gewerkschaft mit einer Streikbeteiligung von etwa 550 Beschäftigten. Der Streik solle bis zur Nachtschicht andauern, also bis Mittwoch um 3.15 Uhr. Die Gewerkschaft fordert, dass Amazon die Tarifverträge für den Einzel- und Versandhandel Hessen anerkennt.

In der laufenden Tarifrunde fordert Verdi eine Lohnsteigerung von 4,5 Prozent sowie 45 Euro pro Monat, ein tarifliches Mindestentgelt von 12,50 Euro, sowie die Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge.

Bereits vergangene Woche hatten Beschäftigte in Bad Hersfeld in einem mehrtägigen Warnstreik die Arbeit niedergelegt. Anlass war der sogenannte "Prime Day" des Unternehmens, zu dem es mit Sonderangeboten wirbt. Amazon hatte darauf verwiesen, dass das Unternehmen bereits jetzt "eine exzellente Bezahlung" biete.

Erst vor kurzem hatte der Konzern angekündigt, in seinen deutschen Versandzentren ab Juli einen Einstiegsstundenlohn von 12 Euro brutto einzuführen. Im Herbst 2022 soll dieser auf 12,50 Euro steigen.

(kbe)