Auch Intels Deutschland-Chef ist vorsichtig optimistisch

Der weltgrößte Chiphersteller Intel sieht die Entwicklung in der Halbleiter- und IT-Branche für dieses Jahr vorsichtig optimistisch. "Nach vier schwierigen Quartalen haben wir das erste Mal wieder Wachstum verzeichnet", sagte Deutschland-Chef Jürgen Thiel in einem Gespräch mit dpa. Das Unternehmen aus Santa Clara (Kalifornien) hatte am Dienstag mit zwei Prozent einen leichten Umsatzzuwachs für das erste Quartal 2002 bekannt gegeben.

Mit rund einer Milliarde Euro Gewinn habe Intel im ersten Quartal 2002 so viel erwirtschaftet wie im gesamten vergangenen Jahr. "Das ist trotz eines noch unsicheren Marktes ein gutes Signal." Die Unternehmen investierten wieder mehr in ihre IT-Infrastruktur. Allerdings seien viele beim Kauf von PCs noch zurückhaltend. "Wir haben derzeit weltweit 500 Millionen PCs, die mit einer Leistung von lediglich 450 Megahertz oder weniger ausgestattet sind", sagte Thiel. Es sei absehbar, dass diese Rechner schon bald ausgetauscht werden.

"Wichtige Wachstumsimpulse werden auch künftig vom Konsumentenmarkt und vor allem durch Geräte für die mobile Kommunikation ausgehen", sagte Thiel. Neue Herausforderungen für die Halbleiterindustrie werden darin bestehen, immer mehr Funktionen in das Silizium selbst aufzubringen, um die Geräte kleiner und leistungsfähiger zu machen. In den kommenden Jahren werde Intel zum Beispiel Mikroprozessoren mit einer Mobilfunk-Komponente ausstatten. Künftig werde es aber eine Vielzahl von Chips geben, die für die verschiedensten Einsätze in den unterschiedlichen Geräten optimiert sein werden.

Intel habe 2001 und 2002 rund 20 Milliarden US-Dollar in den Bau und Umbau von Produktionsanlagen und Fabriken gesteckt. Für 2002 plane das Unternehmen Investitionen in Forschung und Entwicklung in Höhe von 4,1 Milliarden Dollar. "Die Investitionen in die Entwicklung neuer Technologien und Fertigungsverfahren haben sich in der Vergangenheit trotz des angespannten Marktes ausgezahlt", sagte Thiel. (dpa) / (anw)