AMD-Chefin Lisa Su: Chipmangel bessert sich ab 2022

In den nächsten Quartalen will AMD kontinuierlich mehr CPUs und GPUs fertigen lassen, um die anhaltend hohe Nachfrage zu befriedigen.

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(Bild: c't)

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AMD erhöht die Chipfertigungskapazitäten bei Zulieferern wie TSMC in den kommenden Quartalen kontinuierlich. Das Unternehmen erhofft sich dadurch eine Entspannung der Liefersituation im Jahr 2022. Bei der Prognose, wie die Verfügbarkeit dann aussehen könnte, zeigt sich AMDs Chefin Lisa Su allerdings zurückhaltend.

Im Interview mit Barron's sagte Su, dass die Lieferkapazitäten in diesem Jahr "ziemlich knapp" bleiben. "Ich glaube, 2022 wird es ein wenig von der Dynamik des Gesamtmarktes abhängen. Aber wir bringen sicherlich jedes Quartal mehr Kapazität, also werden Sie mit Sicherheit jedes Quartal mehr Output sehen." Die Prognose von Anfang 2021 hat sich derweil als zu optimistisch herausgestellt – damals hoffte Su auf Besserung zur Jahresmitte.

Im Jahr 2020 hat die Coronavirus-Pandemie unter anderem die Nachfrage nach Notebooks und Büro-PCs fürs Homeoffice explodieren lassen. Das Marktwachstum erwischte Hersteller nach Jahren des Verkaufsrückgangs unvorbereitet, was zu einem weltweiten Komponenten- und Chipmangel führte. Panikkäufe seitens vieler Hersteller verschlimmerten die Knappheit, zum Beispiel von Power-Management-Schaltungen (PMICs).

Gleichzeitig belastet die Pandemie die Lieferketten – von den Produktionsstätten bis hin zum ausgereizten Logistiksystem. Aufgrund des reduzierten Luftverkehrs steht etwa weniger Frachtraum in Passagiermaschinen bereit.

Im Falle von Grafikkarten verschlechterte ein neuer Krypto-Boom die Verfügbarkeit: Nach einer Talfahrt in den Jahren 2018 bis Anfang 2020 schossen die Kurse von Kryptowährungen vergangenes Jahr wieder hoch, was zum Ausbau riesiger Mining-Farmen insbesondere in Asien führte. Teils schürfen zehntausende Grafikkarten in einer einzelnen Anlage Coins. Unter anderem China geht derzeit verstärkt gegen Miner vor; die Ethereum Foundation will das energiefressende Mining-Prinzip zudem abstellen.

(mma)