Ältestenrat stimmt für Linux auf Bundestags-Servern

Auf den rund 150 Servern des Bundestags wird die Microsoft-Software durch das freie Betriebssystem Linux ersetzt.

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Auf den rund 150 Servern des Bundestags wird die Microsoft-Software durch das freie Betriebssystem Linux ersetzt. Dies entschied der Ältestenrat des Parlaments heute mit den Stimmen von SPD und Grünen.

Die etwa 5000 Rechner an den Arbeitsplätzen der Abgeordneten werden jedoch mit dem neuen Microsoft-Betriebssystem Windows XP ausgestattet. Der Ältestenrat folgte damit der Empfehlung der Kommission für Informations- und Kommunikationstechnik (IuK-Kommission), die sich vor zwei Wochen für diese Variante ausgesprochen hatte. "Wir haben uns damit aus der Hersteller-Abhängigkeit gelöst", sagte der Vorsitzende der IuK-Kommission, Uwe Küster (SPD), der dpa nach der Abstimmung.

Der Ältestenrat musste eine Entscheidung fällen, da Microsoft die Unterstützung für das bisherige Betriebssystem Windows NT im kommenden Jahr einstellt. Die Kosten für die nun beschlossene Umstellung werden von Experten auf rund 9,5 Millionen Euro geschätzt.

Die Debatte um die Entscheidung war sehr hitzig geführt worden, wobei Microsoft-Befürworter wie -Gegner gern auf "offene Briefe" zurückgegriffen hatten. Microsoft hatte den Abgeordneten aber auch Windows-Produkte bei gelegentlichen Mittag- und Abendessen sowie mit Hinweisen auf drohende Cyberterror-Anschläge schmackhaft zu machen versucht. In einer Petition hatten sich dagegen Abgeordnete aller Fraktionen für den Einsatz von Linux stark gemacht und zur Initiative Bundestux zusammengeschlossen. (anw)