Juno-Sonde: NASA zeigt Vorbeiflug am Jupiter und seinem Mond Ganymed

Aus Fotos der JunoCam an Bord der Juno-Sonde hat die NASA eine Animation eines Vorbeiflugs am Jupiter-Mond Ganymed und dem Jupiter erstellt.

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Ein Blick auf den Jupiter.

(Bild: NASA (Screenshot))

Lesezeit: 3 Min.

Die NASA-Sonde Juno ist am 7. Juni so dicht an dem Jupiter-Mond Ganimed vorbeigeflogen wie kein anderes Raumschiff seit zwei Jahrzehnten nicht mehr. Dabei hat Juno mit dem JunoCam-Imager, dem Kamerasystem für sichtbares Licht an Bord der Sonde, spektakuläre Aufnahmen des eisverkrusteten Mondes und etwa einen Tag später vom Jupiter gemacht. Die Aufnahmen wurden nun zu einer Vorbeiflug-Animation aus der Sicht eines "Raumschiffkommandanten" zusammengestellt, um eine bessere Vorstellung davon zu haben, wie es wäre, den Jupiter zu umkreisen, teilte die NASA am Mittwoch mit.

"Die Animation ist eine Möglichkeit für die Leute, sich vorzustellen, unser Sonnensystem aus erster Hand zu erkunden, indem sie sehen, wie es wäre, den Jupiter zu umkreisen und an einem seiner vereisten Monde vorbeizufliegen", sagt Scott Bolton, Forschungsleiter für Juno am Southwest Research Institute in San Antonio.

Die Zeitraffer-Animation mit Hintergundmusik von Vangelis wurde aus zusammengesetzten Bildern von Ganymed und Jupiter erstellt, die der Wissenschaftler Gerald Eichstätt angefertigt hat. Dazu wurden Fotos der JunoCam orthografisch auf eine digitale Kugel projiziert und dann zum Erstellen der Animation des Vorbeiflugs genutzt. Wie die NASA in der Mitteilung ausführt, habe man synthetisch generierte Frames hinzugefügt, um den Eindruck einer Sicht eines ankommenden und wieder abfliegenden Raumschiffs zu schaffen.

Die etwa dreieinhalb Minuten lange Animation zeigt am Anfang, wie Juno bei Ganymed ankommt und dann mit einem Abstand von etwa 1038 Kilometern zur Oberfläche mit einer relativen Geschwindigkeit von 67.000 km/h an dem Mond vorbeirauscht. Zu sehen sind nach Angaben der NASA in den dunklen Regionen Rückstände von sublimiertem Eis. Als einer der größten Krater von Ganymed ist Tros als helle Kraternarbe zu erkennen.

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Für den Weiterflug zum Jupiter benötigte Juno 14 Stunden und 40 Minuten und legte dabei 1,18 Millionen Kilometer zurück. In der Animation ist ein Überflug des Jupiters in einer Höhe von 3400 Kilometern über den Wolken-bedeckten Planeten zu sehen. Die Gravitation des Jupiter hat die Raumsonde zu diesem Zeitpunkt auf 210.000 km/h relativ zum Planeten beschleunigt.

Deutlich zu sehen sind die zirkumpolaren Zyklone am Nordpol und die massiven Stürme, die auf der Südhalbkugel gegen den Uhrzeigersinn drehen und als weiße Ovale erscheinen. Aus den von Juno gewonnen Ergebnissen der Untersuchung der Atmosphäre des Jupiter hat das Team Blitze in die Animation eingebaut, die sichtbar wären, wenn man über die gewaltigen Gewitter des Planeten fliegen würde.

Jupiter-Sonde Juno und Ganymed (27 Bilder)

Am 7. Juni 2021 trifft das erste Bild vom Jupter-Mond Ganymed ein, aufgenommen mit einem Grünfilter.
(Bild: NASA)

Die Gravitation von Ganymed hat die Umlaufbahn von Juno beeinflusst und die Umlaufdauer von 53 Tagen auf 43 Tage verkürzt. Der nächste Vorbeiflug am Jupiter soll planmäßig am 21. Juli erfolgen. Es wäre dann der 35. Vorbeiflug der Mission.

(olb)