Twitter testet Up- und Down-Votes von Beiträgen

Manche Menschen mit iOS-Gerät können Tweets downvoten, das testet Twitter gerade. Dabei sieht allerdings nur derjenige die Daumen nach unten, der sie vergibt.

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(Bild: InFootage.com/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

"Manche von euch mit iOS sehen derzeit andere Optionen, um Antworten up oder down zu voten", schreibt der Twitter-Support in einem Tweet. Man teste die Bewertungen, um besser zu verstehen, welche Art von Antworten Nutzende als hilfreich empfinden. Diese sollen dann prominenter angezeigt werden. Immerhin: Die Downvotes werden nicht öffentlich gemacht, nur der Stimmengeber sieht sie – und Twitter. Die Upvotes werden wie bisherige Likes angezeigt.

Keine zwei Stunden nach dem ersten Tweet stellt Twitter denn auch klar, dass es sich nicht um einen Dislike-Button handelt. Eine Erklärung, wo der Unterschied genau liegt, bleibt allerdings aus. Die Abstimmungen sollen auch nicht dafür sorgen, dass sich die Reihenfolge der Antworten ändert. Es ginge ausschließlich um ein besseres Verständnis für den Dienste selbst, was Nutzerinnen und Nutzer sehen wollen.

Die Kritik an dem Test bezieht sich vor allem darauf, dass es eine weitere Möglichkeit eröffnen könne, andere Menschen zu mobben. Likes können sozialen Druck aufbauen. Facebook testet bei Instagram deshalb etwa, Likes komplett zu verstecken. Instagram-Chef Adam Mosseri sagt, er wolle, dass die Leute sich auf den Kontakt mit Freunden und Inspiration konzentrieren können, statt darauf, wie viele Likes sie oder andere Leute bekämen. Allerdings hat Facebook selbst auch das Like-System um Emojis erweitert, die Gefühle zu Beiträgen ausdrücken – darunter ein wütender Smiley, der eine ähnliche Wirkungen haben kann, wie ein Downvote.

In Frankreich muss Twitter Auskunft über seine Moderation geben. Dort entschied ein Gericht, dass umfassende Dokumente über die Maßnahmen gegen Hatespeech und Rechtsverstöße offengelegt werden müssen. Ob das Abstimmungsverhalten der Nutzerinnen und Nutzer dem zuträglich ist, mag abgewartet werden.

Twitter testet allerdings auch oft und zahlreiche neue Funktionen, die schnell wieder eingestampft werden können. Zuletzt wurden etwa im vergangenen Herbst Fleets eingeführt, die Tweets mit automatischem Verfallsdatum verschwinden nun aber bereits wieder komplett – das Interesse war anscheinend gering.

(emw)