Flugtaxi: Lilium winkt Großauftrag aus Brasilien

Wenn Verhandlungen erfolgreich verlaufen, könnte der deutsche Hersteller 220 Jets an die Fluggesellschaft Azul liefern. Wert: Eine Milliarde US-Dollar.

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Rio de Janeiro dort, wo der Stadtteil Copacabana sandig ins Meer gleitet, und ein einmontierter Lilium Jet.

(Bild: Lilium)

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Lilium könnte einen Großauftrag aus Brasilien bekommen. Der deutsche Flugtaxi-Entwickler steht nach eigenen Angaben kurz vor Verhandlungen mit der dortigen Fluggesellschaft Azul über die Lieferung von 220 Lilium Jets. Der Auftrag hätte ein Volumen von einer Milliarde US-Dollar.

Sofern die Verhandlungen erfolgreich verlaufen, könnte 2025 in Brasilien mit den gelieferten Jets ein Streckennetz eingerichtet werden, das von Lilium und Azul gemeinsam betrieben würde. Während Azul die Jets fliegen und pflegen soll, würde Lilium eine Plattform zur technischen Überwachung der Flugzeuge, die Batterien, andere Ersatzteile und Materialien bereitstellen. Azul will Lilium vor der brasilianischen Luftfahrtaufsicht unterstützen, um eine Lizenz für seine Flieger zu bekommen, heißt es in einer Lilium-Mitteilung (PDF).

Während die meisten Konkurrenzmodelle wie übergroße Drohnen konzipiert sind, soll der Lilium Jet mit schwenkbaren Propellern senkrecht starten und landen, aber die Strecke mithilfe von Tragflächen wie ein konventionelles Flugzeug zurücklegen. Das soll eine höhere Geschwindigkeit und mehr Effizienz ermöglichen.

Platz bietet das Fluggerät für bis zu sieben Personen, es soll mit einer Reisegeschwindigkeit von 280 km/h bis zu 250 km weit fliegen können. Der Lilium Jet soll 8,5 m lang werden bei einer Flügelspannweite von knapp 14 m.

Vor Kurzem gab Lilium bekannt, seinen Jet kommendes Jahr erstmals fliegen zu lassen. Das 2015 gegründete Unternehmen Lilium will nicht nur bis 2024 ein Fluggerät marktbereit haben, sondern auch ein komplettes Urban-Air-Mobility-System einschließlich Landeplätzen anbieten.

Senkrechtstarter Lilium Jet (45 Bilder)

2025 soll die zweite Fabrik in Betrieb genommen werden.
(Bild: Lilium)

Im Zusammenhang mit dem per SPAC geplanten Börsengang hat Lilium außerdem bekannt gegeben, Gabrielle Toledano und Henri Courpron in den Verwaltungsrat der Lilium N.V. berufen zu haben, der nach der Fusion mit dem US-Unternehmen Qell gebildet wird. Toledano war unter anderem bei Tesla, Electronic Arts, Microsoft and Oracle tätig. Toledano war zuletzt Teslas "Chief People Officer".

(anw)