Eutelsat Quantum: Erster reprogrammierbarer Universal-Satellit gestartet

Europäische Unternehmen haben den ersten voll flexiblen softwaredefinierten Satelliten der Welt gestartet. Er kann im Orbit rekonfiguriert werden.

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Der Start der Ariane 5

(Bild: ESA/CNES/Arianespace)

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Eine europäische Ariane-Rakete hat mit dem sogenannten Eutelsat Quantum den weltweit ersten komplett reprogrammierbaren Satelliten ins All gebracht. Wie die an dem Projekt beteiligte Europäische Weltraumagentur ESA nun erklärt, handelt es sich bei dem Gerät um den "ersten kommerziellen, voll flexiblen softwaredefinierten Satelliten der Welt." Bislang werden Satelliten auf den jeweiligen Verwendungszweck maßgeschneidert. Der Eutelsat Quantum soll nun für Datenübertragungen und sichere Kommunikation zu jedem Gebiet der Erde eingesetzt werden und kann auf sich ändernde Anforderungen reagieren. Seine geplante Position in einer geostationären Umlaufbahn in einer Höhe von ungefähr 36.000 Kilometern hat er bereits erreicht.

Der Eutelsat Quantum war 2015 bestellt worden und wurde von Airbus gebaut. Nun soll er nicht nur für den Satellitenbetreiber Eutelsat eine neue Ära im Bereich kommerzielle Satelliten einläuten. Er werde in Bezug auf die Flexibilität neue Standards setzen, versichert das Unternehmen nun. Kunden können während des Betriebs des Satelliten die jeweils benötigte Leistung und Reichweite definieren beziehungsweise anpassen. Auch die abgedeckte Region könne nachträglich geändert werden. Außerdem können seine Strahlen derart umgelenkt werden, dass sie sich nahezu in Echtzeit bewegen, um etwa Schiffe oder Flugzeuge kontaktieren zu können, erklärt die ESA. Aber auch im Fall von Katastrophen biete sich der Satellit an, um schnell zusätzliche Kommunikationskapazitäten bereitzustellen. Bei erhöhter Nachfrage kann demnach auch der Durchsatz erhöht werden. Auf unbeabsichtigte Störungen oder absichtliche Blockaden könne die Technik ebenfalls reagieren.

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Als geplante Lebensdauer des neuartigen, 3,5 Tonnen schweren Satelliten gibt die ESA nun 15 Jahre an, danach soll er in einem sicheren Friedhofsorbit geparkt und damit entsorgt werden. Gestartet wurde er mit einer Ariane 5 vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana aus. Erste Tests haben demnach auch ergeben, dass die Kommunikation zur Erde gut funktioniert.

(mho)