DHL hat Entwicklung der Zustelldrohne "Paketkopter" eingestellt

Einst beflügelte die Paketzustellung durch die Luft die Fantasie von DHL. Doch die Forschungsprojekte kamen nie aus ihrer Nische heraus – nun folgt das Aus.

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DHL Paketkopter 4.0

(Bild: Deutsche Post DHL Group)

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Die Deutsche Post DHL Group hat ihr Paketdrohnen-Entwicklungsprojekt "Paketkopter" wieder eingestellt. Das Projekt werde schon seit Längerem nicht mehr fortgeführt, sagte ein Sprecher der Deutsche Post DHL Group am Samstag auf Anfrage in Bonn. Zuvor hatte die «Welt am Sonntag» darüber berichtet.

Auch ein Pilotprojekt zum Medikamentenversand in Tansania zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und dem Drohnenhersteller Wingcopter werde nicht fortgesetzt.

"Wir haben in den vergangenen Jahren diverse Anwendungsfälle für den DHL Paketkopter getestet, in denen die Drohne vor allem dann zum Einsatz kam, wenn ein Transport über etablierte Infrastrukturen schlecht möglich war oder deutlich mehr Zeit in Anspruch genommen hätte", sagte der Sprecher. Dabei seien wichtige Erkenntnisse gewonnen worden. "Aber wir haben auch mehrfach darauf hingewiesen, dass ein Regelbetrieb im Bereich der Zustellung per Paketdrohne in Deutschland nicht geplant sei. Es sind auch keine neuen Pilotprojekte vorgesehen", hieß es weiter.

Die Deutsche Post hatte ihr Drohnenprojekt vor einigen Jahren mit großen Ambitionen begonnen. Nach ersten Versuchsflügen 2013 hatte eine Drohne 2014 erstmals Medikamente zur Nordseeinsel Juist befördert. Außerdem war es dem Unternehmen 2016 nach eigenen Angaben gelungen, als weltweit erster Paketzusteller Kunden direkt in die Paketzustellung per Drohne einzubinden. Von Januar bis März 2016 konnten Kunden an zwei ländlichen Orten in Oberbayern im Rahmen eines Forschungsprojekts Pakete per Drohne empfangen und versenden.

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Auch die kompliziertere Zustellung in Stadtgebieten kam zunächst voran: In China stellte DHL 2019 eine feste Strecke mit einem Firmenkunden her, auf der per Drohne Pakete mit bis zu 5 kg Gewicht transportiert werden konnten. Doch die diversen Forschungsprojekte kamen nie aus ihrer Nische heraus – schon kurz nach der China-Teststrecke gestand das Unternehmen ein, dass Drohnenzustellung ein Randthema sei. In Städten sei eine breite Umsetzung nicht realistisch, hier setze man eher auf Packstationen und Lastenfahrräder.

(tiw)