Musikindustrie reagiert auf Filzstift-Hack gegen Audio-Kopierschutz

Sony hat bereits Anfang des Jahres mit einer Änderung beim Aufbringen des "key2audio"-Kopierschutzes auf das Aushebeln per Filzstiftstrich reagiert.

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Von
  • Lars Bremer

Sony weiß offenbar schon seit Dezember 2001 vom Filzstift-Hack gegen den für Musik-CDs verwendeten "key2audio"-Kopierschutz. Futurezone, das Nachrichtenportal des ORF, meldet, dass der Musikkonzern schon im Januar 2002 mit einer Änderung des Schutzverfahrens reagiert hat. Wie Erik Hoffmann, der Kopierschutzbeauftragte von Sony, erläutert, macht man nun auf geschützten CDs die ursprünglich sichtbare Trennlinie zwischen den Musiktracks und dem Bereich, der den kopierschutzträchtigen Datenmüll enthält, unsichtbar, damit die Filzstift-Hacker die richtige Stelle für ihren Anti-Schutz-Strich nicht finden. Auf diese Weise sei "key2audio" bei jetzt produzierten CDs wieder so sicher, wie man es von Anfang an angenommen hatte.

Aus Sicht des Bundesverbandes der Phono-Industrie sind offenbar nicht zuletzt Computerzeitschriften schuld daran, dass Kopierschutz-Umgehungsversuche unternommen werden und gelingen. Die Interessenvertreter der Musikvermarktungsindustrie kritisieren die Berichterstattung über den Filzstift-Hack. "Viele Menschen kopieren Musik, statt sie zu kaufen, während offenbar diese Zeitschriften das Thema für sich selbst als Möglichkeit zur Umsatzsteigerung entdeckt haben", sagte Verbandsvertreter Michael Karnstedt. Und der Verbandsvorsitzende Gerd Gebhard unterstreicht, dass die Presse eigentlich kein Recht dazu habe: "Schöner Wohnen" schreibe ja auch nicht, wie man in Reihenhäuser einbricht. (lab)