Monitor, Relay, VPN: Mozilla plant Abo für Zusatzfunktionen von Privacy-Apps

Kostenfreie Dienste wie Firefox Monitor und Firefox Relay bekommen kostenpflichtige Funktionen und sollen mit Mozilla-VPN gebündelt werden.

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Mozilla Logo

(Bild: Michael Vi/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Alexander Königstein
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Ein neues Produkt namens Mozilla Privacy Pack soll verschiedene Dienste von Mozilla zu einem kostenpflichtigen Paket bündeln. Intern sind erste Mockups zu den Zusatzfunktionen aufgetaucht, wie der Mozilla-Insider Sören Hentzchel auf seiner Webseite berichtet.

Mit dem Mozilla Privacy Pack will Mozilla seine Zusatzdienste in ein Abo-Modell packen.

(Bild: Screenshot)

Mozilla kümmert sich nicht nur um den Webbrowser Firefox, sondern betreibt auch verschiedene Privatsphäre-Dienste, die erweiterte Funktionen bekommen sollen. Das finale Produkt könne sich von den jetzigen Plänen unterscheiden, wie der Mozilla-Insider schreibt.

Firefox Relay erzeugt zufällige E-Mail-Adressen und leitet Mails weiter.

(Bild: Screenshot)

Mit Firefox Relay können Nutzer zufällige E-Mail-Adressen zur Weiterleitung anlegen. Eine Alias-Adresse setzt sich aus der zufälligen ID und @relay.firefox.com zusammen und leitet eingehende E-Mails an die echte Mailadresse des Nutzers weiter. Bislang können fünf Alias-Adressen angelegt werden, mit dem kostenpflichtigen Mozilla Privacy Pack soll eine unbegrenzte Anzahl und ein eigener Domainname unter mozmail.com möglich sein.

Firefox Monitor prüft ob eine E-Mail-Adresse Teil eines Datenlecks war - und was sonst noch geleakt wurde.

(Bild: Screenshot)

Firefox Monitor überwacht öffentliche Datenlecks und warnt seine Nutzer, wenn ihre E-Mail-Adressen dort auftauchen. Mit Mozilla Privacy Pack seien beliebig viele E-Mail-Adressen und ganze Domains erlaubt. Zusätzlich bietet Mozilla ein Formular an, um die Daten auf betroffenen Webseiten löschen zu lassen. Vermutlich wird dazu ein standardisierte DSGVO-Löschanfrage an die zuständigen Betreiber geschickt.

Der bereits kostenpflichtige VPN-Dienst von Mozilla soll direkt im Paket mit dabei sein. Der Mozilla-Insider berichtet weiter, dass der Preis laut Mockups zwischen 9,99 und 12,99 US-Dollar liegen könnte. Zusätzlich könnten alle Dienste in einer Mozilla-Privacy-Pack-App zusammengefasst werden, wie ein erstes Mockup zeigt.

Mehrere Dienste in einer Mozilla-Privacy-Pack-App.

(Bild: Screenshot)

Ob der Später-Lesen-Dienst Pocket auch integriert wird und seine Premium-Funktionen in das Paket mit einfließen, wird nicht erwähnt. Neben den Mockups gibt es keine weiteren Quellen, die von diesem Abo-Modell sprechen. Immerhin ist vor wenigen Tagen von einer Mozilla-Mitarbeiterin auf Github ein neues Projekt mit dem Namen "Privacy Pack" erstellt worden, was auf die ersten Schritte hindeutet.

Die Mozilla-Organisation ist auf der Suche nach neuen Geschäftsmodellen, um unabhängiger zu werden. Laut dem Geschäftsbericht von 2019 stammten 88 % bis 90 % der Lizenzeinnahmen von einem einzigen großen Kunden, mutmaßlich Google. Dazu verlor der Firefox Browser in den vergangenen zwei Jahren 20 % seiner Nutzer, wie ein öffentlicher Bericht zeigt. Dieser Abwärtstrend wirkt sich auf ihre Finanzierung aus.

Vergangenes Jahr entließ Mozilla 250 Mitarbeiter. Ein Büro in Taiwan wurde komplett geschlossen. Das Abo-Modell von Mozilla mit Zusatzfunktionen scheint ein Versuch zu sein, sich unabhängig zu finanzieren. Die langfristige Finanzierung und Investitionen in neue Produkte sind Hauptziele von Mozilla-CEO Mitchell Baker, wie sie in dem internen Dokument an ihre Mitarbeiter schrieb.

(ako)