Google verstärkt Jugendschutz bei Suchmaschine und YouTube

Jugendliche und Eltern können ihre Fotos aus Googles Bildersuche entfernen lassen. Neue Standardeinstellungen sollen Kinder vor unerwünschten Inhalten bewahren.

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Alte Computer, drei Kinder - eines spielt ein Text Adventure Game

Google kann das besser.

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer

Google baut den Jugendschutz in seiner Websuche und bei der Videoplattform YouTube aus. Zu den jetzt angekündigten Neuerungen gehört, dass Kinder sowie ihre Erziehungsberechtigten die Entfernung von Kinderfotos aus der Google-Bildersuche beantragen können. Außerdem wird die standardmäßige Upload-Einstellung von Videos für Nutzer unter 18 Jahren auf "privat" gesetzt.

Der Standortverlauf, der die besuchten Orte anzeigt, ist laut Google ohnehin standardmäßig abgeschaltet. Fortan können Nutzer unter 18 Jahren ihn aber nicht mehr aktivieren. Google verweist in seinem eigenen Blog unter anderem auf neue gesetzliche Vorgaben in einigen Ländern. Der Konzern möchte international einheitliche Nutzungseinstellungen bieten. Google erweitert zudem Sicherheitsvorkehrungen gegen unangemessene Reklame und schafft weltweit die Personalisierung von Anzeigen basierend auf Alter, Geschlecht und Interessen fpr Personen unter 18 ab.

YouTube deaktiviert für unter 18-Jährige die automatische Wiedergabe und schaltet zugleich Pausen- und Schlafenszeiterinnerungen ein. Google duldet auch keine bezahlte Produktplatzierung in "YouTube Kids". Darüber hinaus sollen allzu kommerzielle Inhalte aus der Videoplattform für Kinder entfernt werden. Dazu gehören Videos, die sich auf Verpackungen konzentrieren oder die direkt zum Geldausgeben animieren.

Sämtliche Änderungen betreffen lediglich die Standardeinstellungen. Diese können wie gewohnt nachträglich von den Nutzern und Erziehungsberechtigten geändert werden – mit Ausnahme des Standortverlaufs. Die korrekte Altersangabe der Nutzer bleibt laut Google aber eine "komplexe Herausforderung". Hier verweist Google auf Ideen von Regulierungsbehörden, Gesetzgebern und Branchenverbänden, um eine geeignete, Datenschutz-konforme Lösung zu finden.

Jugendschutz stand zuletzt auch im Fokus anderer Technikunternehmen. So will Facebook Jugendliche vor "verdächtigen" Erwachsenen bei Instagram schützen, in dem Instagram-Accounts von Nutzern und Nutzerinnen unter 16 Jahren künftig standardmäßig als "private Konten" vorgeschlagen werden sollen. Und chinesische Behörden verklagen Tencent, weil der Social-Network- und Spiele-Anbieter bei seinem Messenger-Dienst WeChat mit über 1,2 Milliarden Nutzern pro Monat gegen Jugendschutzbestimmungen verstoßen haben soll. (mit Material der dpa) /

(fds)