Amazon: Keine Rechte mehr an Spielen, die Angestellte in Freizeit entwickeln

Lange verlangte Amazon die Markenrechte an Videospielen, die Teammitglieder in ihrer Freizeit entwickelten. Nach Kritik wurde diese Vorgabe nun geändert.

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Screenshot aus dem Amazon-MMORPG "New World"

(Bild: Amazon)

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Amazon-Angestellte müssen Rechte an Videospielen, die sie in ihrer Freizeit entwickeln, nicht mehr an das Unternehmen abtreten. Über diese Änderung einer viel kritisierten Vorgabe wurden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einer internen Mail informiert, berichtet Bloomberg.

Die Richtlinie betraf die Angestellten von Amazons Spieleabteilung. In ihrer freien Zeit durften sie nur dann Spiele entwickeln, wenn für die Entwicklung Amazon-Dienste wie die Amazon Web Services zum Einsatz kamen, schreibt Bloomberg. Die selbst entwickelten Spiele durften außerdem nur in Amazon-Stores veröffentlicht werden, alle Markenrechte sollten ohne Einschränkungen an Amazon übertragen werden.

Diese Regeln sollen künftig nicht mehr gelten, erklärte der Chef der Amazon Game Studios Mike Frazzini in einer internen Mail, die Bloomberg vorliegt. "Diese Vorgaben wurden vor über ein Jahrzehnt implementiert, als wir viel weniger Wissen und Erfahrung hatten als heute", schrieb Frazzini demnach in der Mail.

Amazon hat den Bericht von Bloomberg bisher nicht kommentiert. Die restriktiven Regelungen von Amazon hatten im Sommer für Diskussionen in der Branche geführt. Umstritten ist dabei etwa, wie weit derartige Restriktionen bei Videospielfirmen verbreitet sind – mehrere Entwicklerinnen und Entwickler schrieben etwa auf Twitter, derartiges Vorgehen sei gerade bei großen Entwicklerstudios Standard. Andere bezeichnen Amazons Regelung als besonders "drakonisch".

Ein besonders bekanntes Freizeit-Videospiel wurde in dieser Woche 40 Jahre alt: "Adventure" gilt als erstes PC-Spiel und wurde vom Microsoft-Angestellten Gordon Letwin in seiner eigenen Zeit entwickelt, bevor das von Bill Gates geführte Unternehmen es lizenzierte und veröffentlichte.

(dahe)