Banken und Behörden testen Chipkarten

Banken und Behörden testen in Projekten die gleichen fälschungssicheren Chipkarten. Die Verbraucher werden jedoch noch einige Zeit darauf warten müssen.

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  • dpa

In Pilotprojekten testen deutsche Großbanken den Einsatz fälschungssicherer Chipkarten mit zusätzlichen Funktionen wie der digitalen Signatur. Beteiligt seien unter anderen die HypoVereinsbank und die Deutsche Bank, berichtet der Bundesverband deutscher Banken in Frankfurt. Mit einer größeren Verbreitung dieser Chipkarten rechnet der Verband allerdings erst in drei Jahren.

"Eine große Rolle werden diese Karten bei Online-Angeboten der Behörden spielen", teilte das Innenministerium mit. Für die Projekte der Initiative BundOnline 2005 der Bundesregierung sollen die gleichen Karten benutzt werden wie für elektronische Bankgeschäfte. Schon heute werde dies in einem Projekt mit Deutscher Bank24 und Bundesversicherungsanstalt für Angestellte getestet. Dort kann mit der Bankenkarte eine Rentenauskunft abgerufen werden.

Doch derzeit bremst noch die Angst vor hohen Einführungskosten die Investitionsbereitschaft vieler Geldhäuser. "Der Verwaltungsaufwand bei den Banken sind exorbitant gestiegen, die IT-Kosten spielten dabei eine große Rolle", betonte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Bankenverbands, Wolfgang Arnold. Um eine mit Magnetstreifen ausgestattete Karte mit dem neuen Chip auszurüsten, müssten die Institute zwischen zwei und sechs Euro zusätzlich zahlen. "Eine Großbank gibt meistens eine Millionen Karten aus."

Auch die Aussicht auf fälschungssicherere Karten hat den Einsatz der Chips noch nicht beflügelt. Schäden durch Fälscher seien in Deutschland nicht so groß wie in anderen Ländern. Hinzu komme, dass die neu geschaffenen Anwendungsmöglichkeiten noch begrenzt seien. Wie bei Einführung der aufladbaren Geldkarte müssten die Banken erst die Karten ausgeben, bevor es zahlreiche Anwendungen gebe. (dpa) / (ad)