AMD Zen 4: Epyc-Prozessoren mit 96 CPU-Kernen und AVX-512

Dokumente aus dem Ransomware-Angriff gegen Gigabyte offenbaren Details zu AMDs kommender Prozessorgeneration mit Zen-4-Architektur und 5-nm-Technik von TSMC.

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(Bild: c't)

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AMDs nächste Server-Prozessorgeneration Genoa soll mit bis zu 96 statt wie bisher 64 CPU-Kernen erscheinen. Dazu verwenden sie in den Topmodellen 12 statt wie bisher 8 Compute-Dies mit jeweils acht Rechenkernen.

Das geht aus Dokumenten hervor, die vom Ransomware-Angriff gegen Gigabyte stammen. Zum Portfolio des Herstellers gehören auch Server-Mainboards. Genoa setzt auf die verbesserte CPU-Architektur Zen 4 samt Fertigungswechsel von TSMC 7-Nanomter-Technik auf 5 nm.

Obwohl Transistoren im 5-nm-Prozess rund 45 Prozent kleiner sind als mit der bisher genutzten 7-nm-Technik, sollen die Compute-Chiplets mit gut 72 mm² fast genauso groß bleiben wie jene der aktuellen Zen-3-Generation. Dem Leak zufolge erhöht AMD nicht etwa die Anzahl der CPU-Kerne pro Die, sondern verbreitert die Pipelines, unter anderem durch Unterstützung von AVX-512-Instruktionen. Auch größere Caches sind denkbar. Bisher kamen bei Server- (Epyc) und Desktop-Prozessoren (Ryzen) die gleichen CPU-Chiplets zum Einsatz.

Blockdiagramm eines SP5-Systems mit zwei Genoa-Prozessoren. Mit dabei: 24 Speicherriegel mit je einem eigenen Kanal zum Controller.

(Bild: Gigabyte-Leak)

Server bekommen derweil ein neues I/O-Die spendiert, das der Übersicht zufolge unter anderem DDR5-RAM-Controller für 12 statt wie bisher 8 Speicherkanäle beherbergt. Für die Zusammensetzung aus fast 397 mm² großem I/O-Die und bis zu 12 Compute-Chiplets benötigt AMD größere Chipträger und eine neue CPU-Fassung.

SP5 soll 6096 Kontakte anstelle der bisherigen 4096 bereitstellen. Die CPU-Fassung hält kurzfristige Leistungsspitzen im Millisekundenbereich von bis zu 700 Watt aus. Schematische Zeichnungen eines Genoa-Prozessors zeigen, dass die Trägerfläche künftig für weitere Chipkonstellationen genügen könnte.

Für Desktop-Prozessoren kommt die CPU-Fassung AM5, die anders als die Vorgängerinnen ein Land Grid Array (LGA) verwenden soll. Dabei sitzen die Kontakt-Pins nicht mehr an der CPU-Unterseite, sondern auf dem Mainboard. Intel setzt seit vielen Generationen auf das Prinzip.

(mma)