OnlyFans setzt Porno-Verbot vorerst aus

Die für pornografische Inhalte von Nutzern bekannt gewordene Plattform kündigt an, Richtlinien zu expliziten Inhalten erst mal nicht umsetzen zu wollen.

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Mann schaut Porno an

(Bild: Shutterstock/Dmitri Ma)

Lesezeit: 1 Min.

Nach heftiger Kritik an dem Verbot von pornografischen Inhalten rudern die Gründer des Webdienstes OnlyFans nun zurück. Die "für den 1. Oktober geplanten Änderungen der Richtlinien" werden erst mal nicht umgesetzt, heißt es in einer Mitteilung auf Twitter. OnlyFans wolle weiterhin ein Zuhause für alle Kreativen bieten. Das Unternehmen habe "die notwendigen Zusicherungen erhalten", um die Community zu unterstützen.

Vergangene Woche war nach Bekanntgabe grundlegender Änderungen der Nutzungsrichtlinien Kritik von Nutzern laut geworden, da vielen eine Einnahmequelle wegzufallen drohe. Einige Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter hatten sich mithilfe der Plattform eine neue Existenzgrundlage aufgebaut, nachdem in der Corona-Pandemie Einnahmequellen weggebrochen waren. Die Betreiber hatten angeben, explizite Inhalte auf Druck der Bankpartner und Zahlungsdienstleister verboten zu haben.

"Wir hatten keine andere Wahl – die kurze Antwort lautet: die Banken", sagte OnlyFans-Gründer Tim Stokely, in der Financial Times. Diese erhöhten stetig die Hürden, würden Geschäfte ablehnen und sich dabei auf das Reputationsrisiko beziehen. Stokely erklärte, dass die Bank JPMorgan Chase "besonders aggressiv bei der Schließung von Konten von Sexarbeitern" oder anderen unterstützenden Unternehmen vorgehe. Die Metro Bank habe 2019 das OnlyFans-Konto kurzfristig geschlossen. Die aktuellen Bankpartner wolle er der Financial Times nicht nennen, um die Beziehungen nicht zu gefährden.

(mack)