Tesla in Grünheide: 809 Einwendungen gegen Bau der Fabrik

Zu der geplanten Elektroauto- und Batterie-Fabrik in Grünheide bei Berlin wird es eine Erörterung geben. Wegen Platzmangels aber diesmal online.

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Baustelle der Tesla-Fabrik in Grünheide.

(Bild: gigafactrory_4)

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Gegen den Bau der Fabrik des US-Elektroautoherstellers Tesla in Grünheide bei Berlin sind nach der erneuten öffentlichen Auslegung der Pläne 395 Einwendungen beim Brandenburger Landesamt für Umwelt (LfU) eingegangen. Zusammen mit den 414 Einwendungen von Personen und Organisationen aus der ersten und zweiten Öffentlichkeitsbeteiligung stieg die Zahl auf insgesamt 809, wie das Umweltministerium am Donnerstag mitteilte. Die Frist für Einwendungen endete am 19. August.

"Die fachliche Prüfung der Einwendungen durch die Genehmigungsbehörde Landesamt für Umwelt hat ergeben, dass eine Erörterung geboten ist", schreibt das LfU. Für eine Erörterung "müssen zur Prüfung der Genehmigungsvoraussetzungen entscheidungserhebliche Einwände vorgebracht worden sein".

Die Einwendungen sollen mit öffentlicher Beteiligung online erörtert werden, nicht wie im vergangenen September in der Stadthalle von Erkner (Oder-Spree). Damals hatte die Erörterung acht Tage gedauert. In der Stadthalle Erkner sei nun unter den Umständen der Coronapandemie nicht ausreichend Platz, in der Nähe des geplanten Anlagenstandorts stehe auch keine größere Veranstaltungshalle bereit. Personen, die Einwendungen erhoben haben, müssen Zugang zu einem Erörterungstermin erhalten, um sich aktiv beteiligen zu können. Zeitraum und Ablauf würden rechtzeitig bekannt gegeben.

Der Bau der Tesla-Fabrik geht schnell voran, obwohl noch keine abschließende umweltrechtliche Genehmigung vom Land Brandenburg vorliegt. Allerdings gibt es vorläufige Zulassungen für einzelne Abschnitte. Bisher ist offen, wann das Land grünes Licht für das Projekt gibt.

Tesla wollte ursprünglich im Juli mit der Produktion des Model Y in Grünheide beginnen, doch die Fertigstellung des ersten europäischen Werks dauert nach Verzögerungen im Genehmigungsverfahren länger. Der Start der Produktion in Grünheide ist aktuell bis Ende des Jahres angepeilt.

Zuletzt hatten Umweltverbände kritisiert, die Batteriefabrik in den neuen Antragsunterlagen für die Genehmigung sei schwierig zu beurteilen, "weil alles geschwärzt ist". Die Grünen widersprachen Einwänden, das geplante Tesla-Werk werde zu viel Wasser verbrauchen.

(anw)