Android 12: Letzte Beta überarbeitet Uhr und Taschenrechner
Google hat die letzte Beta vor dem finalen Release von Android 12 veröffentlicht. Die Neuerungen betreffen vor allem die Uhren-App.
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Der Release von Android 12 steht nur wenige Wochen bevor: Das hat Google in einem Blog-Eintrag zur fünften Beta des kommenden Mobilbetriebssystems bestätigt. Beta 5 ist damit auch die letzte Beta, bevor die fertige Version von Android 12 veröffentlicht wird.
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In einem Blog-Eintrag im Developers-Blog ruft Google Entwicklerinnen und Entwickler dazu auf, ihre Anwendungen mit der fünften Beta von Android 12 zu testen. "Beta 5 gibt euch alles, um eure Tests zu vervollständigen." Plattformstabilität hatte Google zuvor schon mit der vierten Android-12-Beta ausgerufen – das bedeutet, dass das System sich so verhält wie das endgültige Release.
Überarbeitete Uhr
Einen Überblick über die wichtigsten Änderungen der Beta 5 gibt das Android-Magazin XDA Developers. Allen voran bringt die neue Beta eine überarbeitete Uhren-App mit sich: Die Anwendung wurde auf Googles "Material You"-Designphilosophie umgestellt, dazu gehört ein neues Interface und frische Animationen.
Damit einher gehen neue Uhren-Widgets für den Home Screen, die sich mit automatisch angepassten Farben ebenfalls ins neue Android-Design einfügen sollen. Farben sind in Android 12 nicht mehr fest vorgegeben, sondern sollen sich in gewissen Grenzen dynamisch verändern – etwa an die Farben des Hintergrundbildes oder die Tageszeit. Das gilt zumindest für die Pixel-Handys, die mit unverändertem Android laufen. Ob die UI-Implementationen von anderen Herstellern ebenfalls Material You unterstützen bleibt, abzuwarten.
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Neben der Android-Uhr wurde auch der vorinstallierte Taschenrechner optisch überarbeitet, berichtet XDA Developers. Die neue App ist nun deutlich farbenfroher als die bisherige, vorrangig weiß-graue Version des Calculators. Mit der Beta 5 können auch erstmals Besitzerinnen und Besitzer eines Pixel 5A das kommende Mobilbetriebssystem ausprobieren. Einen genauen Release-Termin für die finale Version von Android 12 gibt es noch nicht.
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Die kommende Android-Version ist für Entwickler und Entwicklerinnen seit Februar verfügbar. Nach drei Developer Previews erschien im Rahmen der Google I/O die erste Betaversion, die sich auch an Enduser richtet. Mittlerweile sind alle fünf geplanten Betaversionen erschienen, die endgültige Version wird im September oder Oktober erwartet.
Die wichtigsten Neuerungen für das im Herbst zu erwartende Release betreffen vor allem die Oberfläche und die Verwaltung der Privatsphäre.
- Mit der vierten Beta markierte Google die Plattformstabilität. Das bedeutet, dass sich das System so verhält wie das endgültige Release. Für Entwicklerinnen und Entwickler war die vierte Beta der Startschuss, um ihre Apps auf das Zusammenspiel mit Android 12 testen.
- Die dritte Beta führte im Juli mit AppSearch eine eigene Suchmaschine ein, die sowohl innerhalb einer App als auch App-übergreifend arbeitet. Außerdem hat sie Scrolling Screenshots integriert, und Indikatoren zeigen den Zugriff auf Kamera oder Mikrofon durch eine App an.
- Die Beta 2 vom Juni zielte auf mehr Transparenz für das Verwenden von Kamera und Mikrofon: Nutzerinnen und Nutzer können die Eingabegeräte über einen Klick deaktivieren, und Indikatoren zeigen an, dass eine App die Kamera oder das Mikrofon nutzt. Ein neues Internet-Panel soll einen besseren Überblick über verfügbare Verbindungen bieten.
- Mit der ersten Beta hat Google im Mai das vollständig überarbeitete Design von Android vorgestellt. Das Designkonzept mit dem Titel Material You setzt nicht mehr auf fest vorgegebene Farben, sondern erlaubt dynamische Veränderungen, die sich beispielsweise der Tageszeit anpassen. Das Konzept soll später auch auf Chrome OS und Wear OS Einzug halten. Ein weiterer Schwerpunkt ist das erweiterte Zusammenspiel mit anderen Geräten im Smart Home, dem Auto oder Geräten mit Chrome OS.
- Die Developer Preview 3 hatte im April vor allem die User Experience im Fokus. Entwicklerinnen und Entwickler können die Animationen beim Start von Apps und Benachrichtungen bei eingehenden Nachrichten anpassen. Außerdem lässt sich ein Standard-Browser für Weblinks festlegen. Neue haptische Effekte zielen vor allem auf die Spieleentwicklung.
- Zuvor führte die zweite Developer Preview im März eine API ein, um Apps auf Geräten mit abgerundeten Ecken umzusetzen. Außerdem brachte sie Farbfilter und Blur-Effekte, die sich direkt auf eine ImageView anwenden lassen. Darüber hinaus erweiterte die Preview den Umgang mit Benachrichtigungen auf dem Sperrbildschirm und führte eine App-Genehmigung für System-Alerts ein.
- Im Februar vermittelte die Developer Preview 1 einen ersten Einblick in Android 12, die bereits erste Funktionen für die Privatsphäre an Bord hatte, darunter einen eingeschränkten Zugriff auf feste IDs und Funktionen, die verhindern sollen, dass Apps versehentlich Aktivitäten oder Services exportieren. Außerdem kennt Android 12 das Grafikformat AVIF und Audioausgabe von MPEG-H-kodierten Inhalten.
(dahe)